Trotz der von der PKK verkündeten Waffenruhe geht der Konflikt mit der Türkei weiter. Die Organisation hat sich bislang nicht wie von Ankara erwartet vollständig entwaffnet. Nach Angriffen auf Stellungen werden viele Tote gemeldet.
Die Türkei setzt ihr Vorgehen gegen die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK trotz der von der Gruppe erklärten Waffenruhe fort. In der vergangenen Woche seien im Irak und in Syrien insgesamt 24 "Terroristen" neutralisiert worden, teilte das türkische Verteidigungsministerium laut der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu mit.
Die PKK hatte Anfang März einseitig zu einer Waffenruhe mit der Türkei aufgerufen und mitgeteilt: "Solange keine Angriffe auf uns erfolgen, werden unsere Kräfte keine bewaffneten Aktionen durchführen." Die PKK reagiert damit auf einen Aufruf ihres Gründers Abdullah Öcalan.
Der seit Jahren inhaftierte Anführer hatte die PKK dazu aufgefordert, die Waffen niederzulegen und sich aufzulösen. Dem will die PKK nur unter bestimmten Bedingungen nachkommen. So müsse Öcalan etwa "in die Lage versetzt werden, unter freien Bedingungen zu leben und zu arbeiten".
Türkei will Waffenniederlegung ohne Bedingungen
Die Türkei fordert die PKK hingegen auf, ihre Waffen bedingungslos niederzulegen. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan warnte die Organisation, das Land werde keine "Verzögerungstaktik" tolerieren. Falls es nicht zu einer vollständigen Entwaffnung der Gruppe komme, würden die Einsätze gegen sie weitergehen, "bis zur Neutralisierung des letzten Terroristen", sagte Erdogan.
Laut dem Aufruf Öcalans soll die PKK die Waffenniederlegung und ihre Auflösung auf einem Kongress beschließen. Ein Termin und Ort dafür stehen noch nicht fest.
Die PKK kämpft seit den 1980er Jahren mit Waffengewalt und Anschlägen für einen kurdischen Staat oder ein Autonomiegebiet im Südosten der Türkei. Inzwischen ist die PKK nach eigenen Angaben von der Forderung eines unabhängigen Staates abgerückt. Ihr Hauptquartier hat sie in den irakischen Kandilbergen. In dem Konflikt sind bislang Zehntausende Menschen ums Leben gekommen. Öcalan (75) sitzt seit 1999 auf der Gefängnisinsel Imrali in Haft.
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