Die seltenen Erden der Ukraine wecken Begehrlichkeiten. Ein Vertrag mit den USA soll kurz bevorstehen. Nach US-Präsident Trump bekundet nun auch Frankreich großes Interesse an den wertvollen Rohstoffen des durch Russland angegriffenen Landes.

Frankreich ist mit der Ukraine im Gespräch über die Nutzung wertvoller Rohstoffe für seine Verteidigungsindustrie. Die Gespräche liefen seit Oktober, sagte Verteidigungsminister Sébastien Lecornu dem Sender France Info. Lecornu sagte, bei den eigenen Verhandlungen mit der Ukraine gehe es darum, die französischen Bedürfnisse zu stillen. Er führte jedoch nicht näher aus, um welche Bodenschätze es sich handelt.

"Unsere Verteidigungsindustrie wird eine Reihe von ganz zentralen Rohstoffen in unseren eigenen Waffensystemen benötigen, und zwar nicht für das nächste Jahr, sondern für die nächsten 30 oder 40 Jahre", sagte Lecornu. Frankreich benötige mehr verschiedene Zulieferer, so der Verteidigungsminister.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj habe eine Reihe von Vorschlägen nicht nur den Vereinigten Staaten, sondern auch Frankreich gemacht, sagte der Minister. Bei einem Besuch in Paris habe Selenskyj die Rohstofffrage als Teil seiner strategischen Pläne präsentiert.

Die USA sind aber unter anderem auf sogenannte seltene Erden aus, die in vielen Technologiebranchen Anwendung finden. Nach Angaben von US-Präsident Donald Trump wird Selenskyj am Freitag in Washington eine Vereinbarung mit den USA über seltene Erden unterzeichnen. Trump hatte Forderungen an die Ukraine nach einer Gegenleistung für die erfolgte Hilfe der USA zur Abwehr der russischen Angriffstruppen gestellt.

Die Rahmenbedingungen für ein Wirtschaftsabkommen mit den USA stehen nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj fest. Doch sagte dieser am Mittwoch, es müsse noch über die von Kiew verlangten Sicherheitsgarantien entschieden werden.

Frankreich will Rohstoffe regulär kaufen

Lecornu erklärte, Frankreich wolle sich die Rohstoffe nicht im Gegenzug für die Milliarden an militärischer Unterstützung für die Ukraine sichern, wie US-Präsident Donald Trump das für sein eigenes Land dargestellt hatte. Es gehe vielmehr um die Möglichkeit, die Rohstoffe regulär zu kaufen.

Bereits vor Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hatte die EU im Sommer 2021 eine strategische Rohstoffpartnerschaft mit der Ukraine ins Leben gerufen. Diese Partnerschaft beinhaltet allerdings keine Verpflichtungen für die Ukraine oder eine Bevorzugung der EU.

Bisher spielt die Ukraine bei den seltenen Erden keine wichtige Rolle. Allerdings schlummern beachtliche Mengen dieser 17 besonders wertvollen Elemente in den Böden des Landes. Wichtig sind sie etwa für die Herstellung von Halbleitern und den Bau von E-Autos oder Smartphones. Aktuell dominiert China den Markt. "In der Ukraine gibt es mehrere Lagerstätten für seltene Erden", sagt Elena Safirova vom US Geological Survey. Allerdings würden davon bisher keine abgebaut. Auch das BRGM bestätigt "bedeutende Vorkommen", kommerzielle Abbauprojekte sind ihm jedoch ebenfalls nicht bekannt.

Große Mengen seltener Erden werden in Gebieten bei Saporischschja, bei Donezk und um Dobra vermutet, also in oder zumindest in der Nähe von durch Russland besetzten Regionen. Nach Angaben der ukrainischen Regierung sind sechs Lagerstätten bekannt, für deren Erschließung Investitionen von 300 Millionen Dollar nötig wären. Der Aufwand des Abbaus und die Folgen für die Umwelt sind sehr hoch.

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