Bei einem israelischen Luftangriff im südlichen Gaza-Streifen ist nach Angaben der radikalislamischen Hamas einer ihrer ranghohen Funktionäre getötet worden. Bei dem Angriff sei das Politbüro-Mitglied Salah al-Bardawil getötet worden, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP aus Hamas-Kreisen. Demnach wurde auch al-Bardawils Ehefrau bei dem Angriff getötet.
Wegen einer Offensive in Rafah im Süden des Gaza-Streifens forderte die israelische Armee die Einwohner eines südlichen Stadtviertels am Sonntag zum Verlassen des Gebietes auf. Die israelische Armee habe in dem Viertel Tal al-Sultan eine Offensive gestartet, um eine „terroristische Organisation zu treffen“, begründete der für die Kommunikation auf Arabisch zuständige Sprecher der israelischen Armee, Avichay Adraee, den Evakuierungsaufruf auf X.
Das Viertel werde „als gefährliche Kampfzone betrachtet“, hieß es weiter. Zivilisten sollten dort nicht unterwegs sein, Einwohner des Viertels sollten nordwärts Schutz suchen. Adraees Aufruf stand auch auf Flugblättern, die mithilfe von Drohnen in Tal al-Sultan verteilt wurden. In der an Ägypten grenzenden Stadt Rafah hatte die israelische Armee bereits vor einem Jahr eine Großoffensive geführt.
Schlechte Versorgungslage für 2,4 Millionen Menschen
Am Dienstag hatte Israel seine massiven Luftangriffe auf Hamas-Ziele im Gaza-Streifen wieder aufgenommen, wo seit Januar eine zwischen beiden Seiten vereinbarte Waffenruhe galt. Am Mittwoch gab die israelische Armee zudem den Beginn eines neuen Bodeneinsatzes in dem Palästinensergebiet bekannt.
Vor Beginn der Angriffe hatte Israel Anfang März bereits Hilfstransporte in den Gaza-Streifen gestoppt und die Lieferung von Strom an die größte Wasserentsalzungsanlage des Palästinensergebiets eingestellt. Dadurch hatte sich die ohnehin dramatische Versorgungslage für die 2,4 Millionen Menschen im Gaza-Streifen weiter verschlechtert.
Israel will mit der Einstellung der Lieferungen und dem militärischen Vorgehen nach eigenen Angaben den Druck auf die Hamas erhöhen. Ein Ziel ist es demnach, die Übergabe der letzten 58 Geiseln zu erzwingen, die von der islamistischen Palästinenserorganisation und ihren Verbündeten am 7. Oktober 2023 in den Gazastreifen verschleppt worden waren und immer noch dort festgehalten werden.
Israel und die USA machen die Hamas für die Wiederaufnahme der Kampfhandlungen verantwortlich. Sie sind der israelischen Regierung zufolge eine Reaktion auf „die wiederholte Weigerung der Hamas“, die verbliebenen Geiseln freizulassen. Die Hamas weist den Vorwurf zurück.
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