Erst sprühen an dem Zaun funken, dann wird eine der Metallstreben herausgebrochen und ein Kopf lugt durch das Loch. Schließlich zwängt sich ein Mann nach dem anderen hindurch. Doch da rasen schon schwer bewaffnete Grenzschützer heran.

Polnische Grenzschützer haben die Aufnahme einer Überwachungskamera vom 21. März veröffentlicht. Es zeigt, wie Migranten versuchen, illegal ins Land zu gelangen und den Zaun an der Grenze zu Belarus zu überwinden. Insgesamt kam es am Wochenende zu 280 Versuchen des illegalen Grenzübertritts, so die polnischen Behörden. Allein an einem Tag seien 120 Vorfälle gezählt worden.

In dem Fall vom 21. März reagierte der Grenzschutz sofort und hielt die Männer auf. Bilder zeigen, wie sie auf dem Boden liegen.

Bei Begegnungen dieser Art kam es laut Behördenangaben allerdings bereits mehrfach zu Angriffen: Gruppen von Migranten warfen von belarussischer Seite aus Steine und Metallteile auf polnische Grenzpatrouillen. Verletzt wurde niemand.

Mehrere Schleuser seien jedoch festgenommen worden. Ein belarussischer Staatsbürger wurde zur Rückkehr in sein Heimatland verpflichtet, ein georgischer Staatsbürger wurde per Gerichtsbeschluss für drei Monate in einem bewachten Ausreisezentrum untergebracht.

Mehr als 2300 illegale Grenzübertritte allein in Podlachien

Neun Migranten erhielten medizinische Hilfe. Seit Jahresbeginn wurden im Zuständigkeitsbereich des Grenzschutzes in Podlachien mehr als 2300 illegale Grenzübertritte registriert.

Die polnisch-belarussische Grenze ist 418 Kilometer lang und bildet zugleich einen Teil der östlichen Außengrenze der Europäischen Union. Seit 2021 wurde die Grenze verstärkt gesichert, unter anderem durch Zäune, Kameras und verstärkte Patrouillen, vor dem Hintergrund erhöhter Migrationsbewegungen und geopolitischer Spannungen.

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