US-Präsident Donald Trump signalisiert im Handelsstreit mit anderen Staaten Bereitschaft zu Verhandlungen. Er sei dafür offen, mit anderen Ländern „Deals“ über Zölle auszuhandeln, sagte Trump am Freitag an der Bord des Präsidenten-Flugzeugs Air Force One vor Journalisten. Zuerst würden jedoch die sogenannten reziproken Zölle am 2. April verkündet. Außerdem werde er bald Zölle vorstellen, die die Pharmabranche ins Visier nähmen.
Trump sagte, Länder wie Großbritannien seien an die USA herangetreten, um die gegenseitigen Zölle abzuwenden. „Sie wollen einen Deal aushandeln. Das ist möglich, wenn wir etwas für den Deal bekommen können“, erklärte Trump. „Ja, ich bin auf jeden Fall offen für so etwas. Wir können etwas tun, wenn wir dafür etwas bekommen.“ Auf die Frage, ob solche Deals vor dem 2. April zustande kommen könnten, sagte Trump: „Nein, wahrscheinlich später. Es ist ein Prozess.“
In der kommenden Woche sollen zusätzliche US-Zölle auf Autoimporte in Kraft treten. Außerdem sind für andere Warengruppen reziproke Zölle vorgesehen, also Gegenzölle, mit denen die Unterschiede zu Aufschlägen ausgeglichen werden sollen, die von anderen Ländern für Einfuhren aus den USA erhoben werden.
Der geschäftsführende Bundesfinanzminister Jörg Kukies (SPD) war am Freitag in Washington mit seinem US-Amtskollegen Scott Bessent und weiteren Vertretern der US-Administration zu Verhandlungen zusammengekommen. Im Gespräch mit Reuters warnte Kukies die USA anschließend vor einer Eskalation des Handelskonflikts mit Europa. „Höhere Zölle treffen die deutschen Autobauer und die gesamte deutsche Wirtschaft besonders hart. Sie schaden aber auch der US-Wirtschaft, da sie Importe verteuern und die Preise für die Verbraucherinnen und Verbraucher in den USA steigen werden“, sagte Kukies.
Die EU werde weiterhin an Maßnahmen arbeiten, um die heimische Wirtschaft zu schützen. „Klar ist aber auch, dass es bei einem Handelskonflikt nur Verlierer gibt. Wir müssen daher weiter mit den USA im Gespräch bleiben und gemeinsam nach Lösungen suchen, um eine Eskalation zu vermeiden.“
Kukies traf bei seiner zweitägigen Reise auch den republikanischen Senator aus Tennessee, Bill Hagerty, sowie die Spitzen des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank. In dem Gespräch mit Bessent ging es laut Finanzministerium vor allem um die Schwerpunkte der Wirtschafts- und Finanzpolitik in Deutschland und den USA, das Thema Wettbewerbsfähigkeit und die bilaterale Zusammenarbeit.
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