Für Trump sind derzeit weder sein Verhandlungsstand mit Putin noch seine Beziehungen zu Selenskyj ein Grund zur Freude. An Bord der Air Force One äußert der US-Präsident die Vermutung, dass der ukrainische Präsident aus dem Mineralabkommen mit den USA aussteigen wolle.
US-Präsident Donald Trump hat den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj vor einem Rückzieher bei dem geplanten Rohstoff-Abkommen mit den USA gewarnt, das ein Schritt zur Beendigung des Ukraine-Kriegs sein sollte. "Ich sehe, dass er versucht, aus dem Abkommen über Seltene Erden auszusteigen", sagte Trump im Präsidentenflugzeug Air Force One mit Bezug auf den ukrainischen Staatschef. "Und wenn er das tut, dann hat er ein paar Probleme. Große, große Probleme."
Trump hatte vor anderthalb Wochen angekündigt, das geplante Rohstoff-Abkommen mit der Ukraine in Kürze zu unterzeichnen. "Wir sind gerade dabei, Abkommen zur Freigabe von Mineralien, Seltenen Erden und vielen anderen Dingen an verschiedenen Orten auf der ganzen Welt, einschließlich der Ukraine, zu unterzeichnen", sagte Trump am 20. März im Weißen Haus. In der Ukraine befinden sich rund fünf Prozent der weltweiten Bodenschätze. Diese sind jedoch zum Großteil noch nicht erschlossen und schwierig abzubauen. Viele Vorkommen befinden sich zudem in den besetzten Gebieten unter russischer Kontrolle.
Die Unterzeichnung des Abkommens war Ende Februar geplatzt, als es im Weißen Haus zu einem Eklat kam. Trump und sein Vizepräsident JD Vance warfen dem Selenskyj im Oval Office vor laufenden Kameras Respektlosigkeit und fehlende Dankbarkeit für die US-Militärhilfe vor.
Wenige Tage später hatte Selenskyj seine Bereitschaft zur Unterzeichnung des Abkommens betont. Nach ukrainischen Angaben sieht das Rohstoffabkommen vor, dass die USA und die Ukraine künftig gemeinsam Rohstoffe auf ukrainischem Gebiet fördern. Die Einnahmen sollen in einen gemeinsamen Fonds fließen. Selenskyj hatte bemängelt, dass das Abkommen keine ausdrücklichen Garantien der USA hinsichtlich der Sicherheit der Ukraine enthalte. Trump sieht in dem Abkommen vor allem eine Gegenleistung für die von Washington bereitgestellte Militärhilfe.
Trump gibt Wut-Interview gegen Putin
Vertreter der USA hatten in den vergangenen Tagen in Saudi-Arabien getrennte Gespräche mit Russland und der Ukraine über eine mögliche Feuerpause im russischen Angriffskrieg geführt. Dabei hatte es eine Einigung auf eine 30-tägige Waffenruhe auf Energieinfrastruktur sowie im Schwarzen Meer gegeben. Moskau stellte allerdings erneut Bedingungen für die Umsetzung der Waffenruhe.
Kurz zuvor hatte sich Trump in einem Fernsehinterview äußerst verärgert über das Verhalten des russischen Präsidenten Wladimir Putin geäußert. Er sei "sehr verärgert und stinksauer" (pissed off) über Putin, sagte Trump in dem am Sonntag ausgestrahlten Gespräch mit dem Nachrichtensender NBC. Zugleich drohte Trump mit indirekten Zöllen beim Handel mit russischem Öl und kündigte für die nächsten Tage weitere Gespräche mit Putin an. Trump begründete seine ungewöhnlich scharfen Worte in Richtung Putin mit jüngsten Äußerungen des russischen Präsidenten über die Glaubwürdigkeit Selenskyjs. Putin stellt Selenskyj seit Jahren als unrechtmäßigen Präsidenten der Ukraine dar.
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