Ausländische Geheimdienste interessieren sich sehr für die Kommunikation von Mitgliedern der US-Regierung. Und der Nationale Sicherheitsberater scheint es ihnen einfach zu machen: Laut einem Bericht der "Washington Post" nutzt er sein privates Gmail-Konto gelegentlich auch beruflich.

Der Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Donald Trump, Mike Waltz, sowie einige seiner Mitarbeiter, sollen in einigen Fällen für Regierungskommunikation statt verschlüsselter Mails den weit verbreiteten Google-Dienst Gmail genutzt haben. Das berichtet die "Washington Post". Die Zeitung verwies darauf, dass Gmail deutlich unsicherer für Regierungsinformationen sei als die verschlüsselte Messenger-App Signal, über die führende Regierungsmitglieder einen Angriff auf die Huthi-Miliz im Jemen abgesprochen hatten.

Ein hochrangiger Waltz-Mitarbeiter im Nationalen Sicherheitsrat NSC nutzte demnach den kommerziellen E-Mail-Dienst für Absprachen mit Kollegen in anderen Regierungsbehörden, bei denen es um militärische Stellungen und leistungsstarke Waffensysteme im Zusammenhang mit einem laufenden Konflikt gegangen sei, berichtete die Zeitung. Waltz selbst habe weniger geheime Informationen über sein privates Gmail-Nutzerkonto geschickt, aber dennoch nicht unbedenkliche Angaben, etwa seinen Terminplan oder Arbeitsdokumente.

Sprecher dementiert

Der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats, Brian Hughes, wies die Vorwürfe zurück. Waltz habe niemals als geheim eingestuftes Material über sein privates Email-Konto oder eine andere unsichere Plattform geteilt, sagte er der "Washington Post". Die Zeitung verweist auf ungenannte Quellen in der Abteilung und berichtet, sie habe entsprechende Mails teilweise vorliegen.

Waltz hatte zugegeben, dass er es war, der wohl versehentlich einen Journalisten in die geheime Signalgruppe zum Jemen-Angriff eingeladen hatte. Der Journalist, "Atlantic"-Chefredakteur Jeffrey Goldberg, hatte die Chats dann öffentlich gemacht. Öffentlich hat sich Trump mehrfach hinter die Mitglieder der Chatgruppe gestellt, intern soll es aber durchaus Diskussionen gegeben haben, ob Waltz noch zu halten ist. Bei einem Treffen mit seinem Vize J.D. Vance und mehreren Beratern habe Trump gefragt, ob er seinen Sicherheitsberater feuern solle, berichtete die "New York Times". Laut der "Washington Post" soll er sich dann dagegen entschieden haben, um "den liberalen Medien keinen Skalp zu geben", wie ein hoher Verwaltungsbeamter der Zeitung sagte.

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