Mit ihren neuen Zoll-Plänen attackieren die USA rund 180 Handelspartner - verteilt über den ganzen Planeten. Die höchsten Sätze muss zukünftig das kleine afrikanische Land Lesotho tragen. Ein Staat, den eigentlich niemand kennt, behauptete jüngst zumindest Donald Trump.

Donald Trumps neue Mega-Zölle machen auch vor vielen kleineren Staaten nicht Halt. Aus der vom Weißen Haus veröffentlichten Liste geht hervor, dass Lesotho mit einem Zoll von 50 Prozent belegt wird. Damit erhält der kleine Staat im südlichen Afrika mit rund 2,3 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern den höchsten Zollsatz an Trumps "Tag der Befreiung".

Laut der Verlautbarung des Weißen Hauses hat das afrikanische Königreich selbst - "Währungsmanipulationen" und Handelsbarrieren eingerechnet - einen Zollsatz von 99 Prozent auf Produkte aus den USA. Allerdings basieren die von Trump verhängten Zölle nicht auf den Zollsätzen der anderen Staaten (hier wird die Formel erklärt). Vielmehr wird das Handelsdefizit der USA mit dem jeweiligen Land durch die Exporte des Landes in die USA geteilt. Dieses Ergebnis wird erneut halbiert und ergibt dann den Zollsatz.

Das Handelsdefizit mit Lesotho betrug nach Angaben des US-Handelsbeauftragten im vergangenen Jahr 234,5 Millionen Dollar. Die USA importierten Waren im Wert von 237,3 Millionen Dollar, während sie in den afrikanischen Staat nur Güter im Wert von 2,8 Millionen ausführten.

Trump verspottete Lesotho

Lesotho ist Teil der Southern African Customs Union, welcher zudem Botsuana, Namibia, Swasiland und Südafrika angehören. Mit diesem Bündnis haben die USA bereits seit 2008 ein als "Trade, Investment, and Development Cooperative Agreement" bezeichnetes Abkommen. Darüber hinaus profitiert das Land vom "African Growth and Opportunity Act" (AGOA), der die Zollfreiheit für rund 6700 Produkte bei Exporten in die USA gewährt. Die AGOA-Regelung läuft regulär im September aus und müsste vonseiten der USA verlängert werden. Neben Kleidung führt Lesotho besonders ein besonderes Gut mit hohem Geldwert aus: Diamanten.

Lesotho rückt nicht zum ersten Mal in der zweiten Amtszeit des US-Präsidenten ins Scheinwerferlicht. Trump hatte Lesotho Anfang März in seiner Rede vor den beiden Kongresskammern in Washington verspottet. Lesotho sei ein Land, von dem "niemand je gehört hat". Auf Lesotho kam der Präsident im Zuge seiner Kritik an von den USA geleisteten Entwicklungshilfen zu sprechen.

Der Republikaner nannte eine Summe von acht Millionen US-Dollar, die die USA an das südafrikanische Land gezahlt hätten, "um LGBTQI+ in der afrikanischen Nation Lesotho zu befördern". Das von Trump zitierte Kürzel "LGBTQI+" steht für lesbisch, schwul, bisexuell, transgender, queer, intersexuell sowie weitere sexuelle Identitäten.

Neben Lesotho werden auch weitere afrikanische Staaten mit hohen Zollsätzen konfrontiert. Madagaskar erhält einen Zollsatz von 47 Prozent, für Mauritius soll dieser bei 40 Prozent und für Botsuana bei 37 Prozent liegen. Darüber hinaus sind etliche weitere Staaten betroffen. Die Zollsätze in Höhe von zehn Prozent sollen am Samstag in Kraft treten, die höheren Zöllen ab dem 9. April.

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