Der ehemalige Präsident der Vereinigten Staaten, Barack Obama, hat am Donnerstag Universitäten aufgefordert, sich gegen Angriffe der Trump-Regierung zu wehren, die ihre akademische Freiheit verletzen. Das berichtet die „New York Times“.

Hintergrund von Obamas Aufruf bei einem Auftritt am Hamilton College im Bundesstaat New York sind Drohungen der Trump-Administration, Finanzmittel der US-Universitäten zu kürzen.

Im März wurden etwa der Columbia Universität 400 Millionen Dollar an Zuschüssen entzogen. Der University of Pennsylvania wurden 175 Millionen Dollar einbehalten. Rund neun Milliarden Dollar an Finanzmitteln an die Harvard Universität werden überprüft. Nachdem die Universitätsleitung Harvards versucht hatte, auf die republikanische Kritik zu reagieren, haben mehr als 800 Fakultätsmitglieder einen Brief unterzeichnet, in dem sie ihre Führung auffordern, sich entschiedener gegen die Trump-Regierung zu stellen.

Barack Obama mahnte die Universitäten aber auch zur Selbstreflexion. „Wenn Sie eine Universität sind, müssen Sie vielleicht herausfinden, ob sie tatsächlich alles richtig machen“, sagte der ehemalige Präsident am Hamilton College. „Haben wir in der Tat unsere eigenen Werte, unseren eigenen Kodex verletzt, haben wir in irgendeiner Weise das Gesetz verletzt?“ Wenn dies aber nicht der Fall sei, sollten sie sich gegen Einschüchterungen verteidigen.

Obamas schließt sich in seiner Einschätzung seinem ehemaligen Finanzminister, Lawrence Summers an. Summers, ehemaliger Präsident von Harvard, hatte in einem Gastkommentar in der „New York Times“ mehr Widerstand der Universitäten gefordert und Trumps Auftreten als „erpresserisch“ bezeichnet. Gleichzeitig kritisierte er, dass etwa die Columbia Universität gegenüber Trumps Forderung eingeknickt sei.

Cancel-Culture nicht das, „wofür Amerika stehen sollte“, sagt Obama

Obama kritisierte bei seinem Auftritt zudem das Ausgrenzen anderer Meinungen an Colleges in den USA. „Die Idee, einen Redner zu canceln, der auf Ihren Campus kommt, ihn niederzubrüllen und ihm das Reden zu verweigern, selbst wenn ich seine Ideen widerlich finde, das ist nicht nur nicht das, wofür Universitäten stehen sollten, das ist nicht das, wofür Amerika stehen sollte.“

Obama plädierte stattdessen für Meinungsaustausch und Diskussionen: „Lassen Sie uns sprechen, und dann sagen Sie ihnen, warum sie Unrecht haben. So gewinnt man die Diskussion.“

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