Die Gefangennahme zweier chinesischer Soldaten in der Region Donezk sorgt für Wirbel. Kiew spricht von "vielen weiteren" Kämpfern an der Seite Moskaus. Washington ist beunruhigt. Indes sieht Peking keine Grundlage für die Aussagen des ukrainischen Staatschefs Selenskyj.

Nach der Gefangennahme von zwei für Russland kämpfenden Chinesen in der Ukraine hat Peking Vorwürfe aus Kiew, wonach noch viele weitere Chinesen an der Seite Russlands kämpfen, als "völlig haltlos" zurückgewiesen. Die chinesische Position in der Ukraine sei "eindeutig" und habe "breite Zustimmung in der internationalen Gemeinschaft", sagte Außenministeriumssprecher Lin Jian. Kiew sollte die "Bemühungen und die konstruktive Rolle Chinas beim Vorantreiben einer politischen Lösung" richtig einschätzen, fügte er hinzu.

China prüfe derzeit die Lage in der Ukraine. Weiter betonte der Sprecher, dass seine Regierung ihre Bürger stets aufgefordert habe, "Konfliktgebiete zu meiden und sich in keiner Form an bewaffneten Konflikten zu beteiligen". Die Regierung in Peking habe sich diplomatisch um Frieden bemüht.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte am Dienstag auf Telegram angegeben, seine Armee habe zwei chinesische Soldaten gefangen genommen. Demnach sollen sie in der Region Donezk auf der Seite der russischen Armee kämpfen. Dazu veröffentlichte er ein Video mit Bildern eines der Gefangenen.

Zudem gab der ukrainische Staatschef an, Kiew verfüge über Informationen, dass noch "viele weitere" Chinesen in den Reihen der russischen Armee kämpften. "Russlands direkte oder indirekte Einbeziehung Chinas und anderer Länder an diesem Krieg in Europa ist ein klares Signal, dass Putin alles andere als die Absicht hat, den Krieg zu beenden", fügte Selenskyj hinzu.

USA kommentieren den Vorfall

Das US-Außenministerium hatte die Ereignisse am Dienstag als "beunruhigend" bezeichnet. Die Zusammenarbeit zwischen den "beiden Atommächten" Russland und China werde weiter zu "globaler Instabilität beitragen und die USA und andere Länder weniger sicher, weniger geschützt und weniger wohlhabend machen". Moskau hat sich bislang noch nicht zu den Vorwürfen geäußert.

Die Volksrepublik ist ein enger Verbündeter Russlands und seines Präsidenten Wladimir Putin. Bisher stellt Peking sich jedoch als neutrale Partei im Ukraine-Krieg dar und erklärt, weder Kiew noch Moskau mit Waffen zu unterstützen. China schlug bereits Pläne für Friedensverhandlungen vor.

Allerdings hat Peking seit Beginn des russischen Angriffs im Februar 2022 seine politische, militärische und wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Russland deutlich verstärkt. Russlands Vorgehen wurde auch bislang nicht verurteilt. Kommentatoren werten das als indirekte Unterstützung für Moskau. Die ukrainische Regierung lehnte die chinesischen Friedensvorschläge bislang mit Begründung ab, sie dienten in erster Linie russischen Interessen.

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