Die Ukraine meldet die Gefangennahme von chinesischen Soldaten. Sie sollen für Russland in der Ostukraine gekämpft haben. Kiew geht davon aus, dass weitere Chinesen im Einsatz sind. Das ISW vermutet nun, die Männer könnten nicht freiwillig rekrutiert worden sein. Indes weist Peking Vorwürfe zurück.
Das Institut für Kriegsstudien (ISW) in Washington bringt die in der Ukraine gefangen genommenen chinesischen Staatsbürger in Zusammenhang mit Arbeitsmigranten, die in der Vergangenheit für die russische Armee für den Kampfeinsatz in der Ukraine rekrutiert wurden. Das ISW erinnert an indische Behörden, die 2024 ein Menschenhandelsnetz aufgedeckt hatten, das indische Staatsbürger unter falschem Vorwand nach Russland lockte und sie dann zwang, Militärverträge mit dem russischen Verteidigungsministerium zu unterzeichnen, um in der Ukraine zu kämpfen.
Indien ist einer der engeren Verbündeten Russlands. Indische Behörden hatten dennoch Druck auf Moskau ausgeübt, um die Männer zurückzuholen. Das Außenministerium in Neu-Delhi hatte zudem erklärt, die Regierung habe Maßnahmen gegen ein Netzwerk von Agenten eingeleitet, welches die Männer zu Reisen nach Russland verleitet habe. China könnte nun durch ähnliche Bemühungen beweisen, "dass seine Regierung nicht in die Beteiligung seiner Bürger an diesem Krieg verwickelt ist", schreibt das ISW in seiner Analyse.
Zuvor hatte das US-Außenministerium die Gefangennahme von zwei chinesischen Soldaten durch die Ukraine, die an der Seite der russischen Armee gekämpft haben sollen, als "verstörend" bezeichnet. "China ist ein wichtiger Steigbügelhalter Russlands im Krieg in der Ukraine", sagte die Sprecherin des US-Außenministeriums, Tammy Bruce.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte am Dienstag die Gefangennahme von chinesischen Soldaten in der Region Donezk gemeldet. Kiew gibt an, über Informationen zu verfügen, wonach "viele weitere chinesische Staatsbürger" in den Reihen der russischen Armee kämpfen.
Peking bestreitet Beteiligung
Peking hat die Vorwürfe aus Kiew als "völlig haltlos" zurückgewiesen. Die chinesische Position in der Ukraine sei "eindeutig" und habe "breite Zustimmung in der internationalen Gemeinschaft", sagte Außenministeriumssprecher Lin Jian. Kiew solle die "Bemühungen und die konstruktive Rolle Chinas beim Vorantreiben einer politischen Lösung" richtig einschätzen, fügte er hinzu.
Bisher stellt China sich als neutrale Partei im Ukraine-Krieg dar und erklärt, weder Kiew noch Moskau mit Waffen zu unterstützen. Allerdings hat Peking seit Beginn des russischen Angriffs im Februar 2022 seine politische, militärische und wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Russland deutlich verstärkt.
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