In ihrem Koalitionsvertrag wollen SPD und Union den sozialen Wohnungsbau ankurbeln. Die Bauindustrie lobt die Pläne, vermisst allerdings Angaben zur Höhe der staatlichen Förderung. Die Holzindustrie kritisiert den angepeilten Mindestlohn von 15 Euro, der die Kosten steigen lasse.
Die Gewerkschaft IG Bau begrüßen die Stärkung des sozialen Wohnungsbaus. "Allerdings fehlen konkrete Zielmarken und konkrete Fördersummen", bemängelte der Chef der IG Bau, Robert Feiger, gegenüber den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Da müsse die neue Bundesregierung schnell die Karten auf den Tisch legen, wie viele Sozialwohnungen geplant seien und wie viel investiert werde. "Die Wohnungsnot ist hoch akut", so Feiger.
Die Beschleunigung des Wohnungsbaus mit weniger Bürokratie-Ballast befürwortet die IG Bau. "Das macht den Neubau schneller und ebenfalls günstiger", sagte Feiger. Die Entbürokratisierung dürfe aber nicht zum langwierigen, bürokratischen Prozess werden. "Es muss schnell passieren. Die Baugesetze müssen zügig durchforstet werden."
Die Holzindustrie zeigte sich mit dem Koalitionsvertrag zufrieden. Insbesondere die Absicht von Schwarz-Rot, auf das systemische und modulare Bauen zu setzen, sei positiv zu bewerten. "Bauen mit Holz ist die Antwort auf die Fragen, die der Koalitionsvertrag stellt. Das serielle Bauen mit vorgefertigten Bauteilen aus Holz ist die ideale Bauart, um schnell und klimafreundlich neuen Wohnraum und Infrastruktur zu schaffen", sagte der Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Holzindustrie, Denny Ohnesorge.
"Zusammen mit Erleichterungen wie dem Gebäudetyp E und zusammengelegten KfW-Förderungen könnte wieder neuer Schwung in die Baukonjunktur gelangen." Kritisch äußerte sich der Verband zu dem Plan der Koalition, den Mindestlohn auf 15 Euro zu erhöhen.
"Für Mieter gibt es Grund zur Freude, aber auch eine klare Enttäuschung", sagt der Mieterbund-Präsident, Lukas Siebenkotten. "Gut ist, dass die neue Regierung Kurzzeitvermietung, Indexmieten und möblierte Wohnungen angehen will und auch die Mietpreisbremse um 4 Jahre verlängern will." Leider fehle die "dringend erforderliche Begrenzung der Mieterhöhungsmöglichkeiten, die in Zeiten heftiger Mieterhöhungen dringend vonnöten ist". Auch für Bestandsmieten bräuchte es eine bessere Kappungsgrenze.
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke