Aus Gründen der nationalen Sicherheit müsse Grönland zukünftig zu den USA gehören, behauptet Donald Trump. Mit welchen Mitteln er sich die Insel aneignen möchte, lässt er im Unklaren. Doch im Nationalen Sicherheitsrat werden bereits erste Strategien zur Übernahme diskutiert.

Im Nationalen Sicherheitsrat der USA werden offenbar verschiedene Strategien erdacht, um die zu Dänemark gehörende Insel Grönland zu übernehmen. Das berichtet die "New York Times" unter Berufung auf mehrere namentlich nicht genannte US-Offizielle.

Trump hatte in den vergangenen Monaten wiederholt Anspruch auf das Gebiet erhoben. "Wir brauchen Grönland für die nationale und sogar die internationale Sicherheit, und wir arbeiten mit allen Beteiligten zusammen, um es zu erhalten", hatte er in einer Ansprache vor dem Kongress im März erklärt. Und legte mehrdeutig nach: "Auf dem einen oder anderen Weg werden wir es kriegen."

Das ließ Spekulationen zu, ob die USA gegebenenfalls auch mit militärischer Gewalt versuchen würden, sich Grönland anzueignen. Doch im Sicherheitsrat der USA werden dem Bericht zufolge andere Wege in Betracht gezogen, um das von Trump gesetzte Ziel zu erreichen. In den Gesprächen wurden demnach militärische Optionen nie ernsthaft in Betracht gezogen.

USA könnten historische Gemeinsamkeiten nutzen

Stattdessen setzt das Sicherheitsestablishment laut dem Bericht auf Überzeugung statt Zwang. Mithilfe von Öffentlichkeitsarbeit sollen die knapp 60.000 Einwohner Grönlands dazu gebracht werden, um den Beitritt zu den USA zu bitten. Um den entsprechenden Stimmungsumschwung auf dem strategisch wichtigen Territorium zu erreichen, sollen Werbekampagnen und eine Social-Media-Offensive gestartet werden.

Ein Narrativ, welches dabei in den Vordergrund gestellt werden soll, ist die gemeinsame Geschichte der Inuit und der ursprünglichen Bewohner des US-Bundesstaates Alaska. Die grönländische Inuit-Bevölkerung stammt von Menschen ab, die vor Hunderten von Jahren aus Alaska eingewandert sind. Die Amtssprache der Insel ist von Inuit-Dialekten abgeleitet, die ihren Ursprung im arktischen Kanada haben.

Darüber hinaus soll auch das Bild vermittelt werden, dass Dänemark sich nicht gut um die Insel kümmere. Solche Botschaften waren in den vergangenen Wochen bereits mehrfach aus Washington verbreitet worden.

"Unsere Botschaft an Dänemark ist sehr einfach: Sie haben keine gute Arbeit für die Menschen in Grönland geleistet", sagte US-Vizepräsident JD Vance bei seinem Besuch auf einer US-Militärbasis auf der Insel Ende März. "Sie haben zu wenig in die Menschen in Grönland und in die Sicherheitsarchitektur dieser unglaublichen, wunderschönen Landmasse mit unglaublichen Menschen investiert. Das muss sich ändern."

Grönlands Regierung lehnt Ansinnen ab

US-Präsident Trump selbst präsentierte im vergangenen Monat einen heroischen Video-Clip auf seiner Plattform Truth Social, der zeigte, wie die USA Grönland während des Zweiten Weltkriegs verteidigten. Eine gemeinsame Geschichte der USA und der Insel, die geografisch zu Nordamerika gehört, soll beschworen werden. Das Video endete mit der Botschaft: "Amerika steht an der Seite von Grönland".

Neben Worten könnte es für die Bewohner Grönlands aber auch finanzielle Anreize geben. Laut "New York Times" ziehen die USA in Erwägung, die bisherigen dänischen Beihilfen in Höhe von 600 Millionen Dollar pro Jahr zu ersetzen - mit einer Zahlung von jährlich 10.000 Dollar an jeden Einwohner der Insel. Diese Ausgaben würde man dann über die Ausbeutung der Rohstoffe auf Grönland wieder refinanzieren wollen.

Neben Dänemark lehnt aber auch die Regierung Grönlands eine Übernahme der Insel durch die USA deutlich ab. Der neu gewählte Regierungschef Grönlands, Jens-Frederik Nielsen, hatte Trumps Besitzansprüchen jüngst eine klare Absage erteilt. Die Insel strebt nach Unabhängigkeit.

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