Bei einem russischen Raketenangriff auf die Stadt Sumy im Nordosten der Ukraine sind nach Angaben der ukrainischen Regierung mehr als 30 Menschen getötet worden. Die Zahl der Getöteten stiegt damit, zunächst war von etwa einem Dutzend Toten die Rede. Zwei ballistische Raketen seien im Zentrum der Stadt eingeschlagen, als Ortsansässige sich für Feiern zum Palmsonntag versammelt hätten, schrieb der geschäftsführende Bürgermeister Artem Kobsar in einem Post in den sozialen Medien.

„An diesem strahlenden Palmsonntag hat unsere Gemeinde eine schreckliche Tragödie erlitten. Leider wissen wir schon von mehr als 20 Toten“, hieß es dort.

In Videos vom Ort des Geschehens, die in offiziellen Kanälen im Internet veröffentlicht wurden, waren auf dem Boden liegende Leichen inmitten von Schutt und Trümmern zu sehen, Rauch stieg auf.

Selenskyj schreibt von „Dutzenden Toten und Verletzten“

Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach von „Dutzenden Toten und Verletzten“ nach einem russischen Angriff mit einer ballistischen Rakete am Morgen. Dazu wählte er drastische Worte: „Nur dreckiger Abschaum kann sich so verhalten – gewöhnlichen Menschen das Leben nehmen“.

Er forderte zudem eine internationale Reaktion auf den Angriff. „Gespräche haben noch nie ballistische Raketen und Fliegerbomben gestoppt. Was Not tut, ist eine Haltung gegenüber Russland, die ein Terrorist verdient.“

Das Büro des ukrainischen Generalstaatsanwalts meldete unter Berufung auf vorläufige Angaben von Ermittlern zunächst 21 Tote. 83 Menschen seien verletzt worden, darunter sieben Kinder, ergänzte Innenminister Ihor Klymenko in einem Post in den sozialen Medien. Viele Menschen seien zudem mitten auf der Straße, in Autos und öffentlichen Verkehrsmitteln sowie in Häusern verletzt worden, teilte er bei Telegram mit. Präsident Selenskyj verkündete gegen Mittag ebenfalls bei Telegram, dass nun schon 31 Tote identifiziert worden seien.

Unabhängig bestätigt werden konnte die Meldung von dem Angriff zunächst nicht. Sumy ist aber immer wieder Ziel von Angriffen. Die Ukraine wehrt sich seit mehr als drei Jahren gegen die russische Invasion.

Es war der zweite schwere Angriff auf die Ukraine mit vielen zivilen Todesopfern in mehr als einer Woche. Am 4. April waren bei einem russischen Raketenangriff auf Selenskyjs Heimatstadt Krywyj Rih mindestens 19 Menschen getötet worden, darunter neun Kinder.

Streit über Angriffe auf Energieanlagen

Am Samstag hatten die Chefdiplomaten Russlands und der Ukraine der jeweils anderen Seite vorgeworfen, gegen eine von den USA vermittelte vorläufige Vereinbarung zu verstoßen, Angriffe auf die Energieinfrastruktur auszusetzen. Der russische Außenminister Sergej Lawrow und der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha äußerten sich bei separaten Veranstaltungen des Diplomatie-Forums im türkischen Antalya – eine Konferenz, die Podiumsdiskussionen zu Themen rund um Internationale Beziehungen ausrichtet.

Lawrow erklärte, „die Ukrainer haben uns von Anfang an attackiert, an jedem Tag, vielleicht mit zwei oder drei Ausnahmen“. Er kündigte an, dass Moskau den USA, der Türkei und internationalen Organisationen eine Liste mit ukrainischen Angriffen auf Ziele in Russland in den vergangenen drei Wochen vorlegen werde.

Sybiha wies die Vorwürfe am Samstag vehement zurück. Russland habe „fast 70 Raketen, über 2.200 (explodierende) Drohnen und über 6.000 Lenkbomben“ auf die Ukraine abgeworfen, „zumeist auf Zivilisten“, seitdem Moskau einer begrenzten Feuerpause zugestimmt habe.

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