Die Hoffnung auf eine Waffenruhe über Nacht, die der US-Präsident schürte, ist bereits passé. Langsam wird aber auch ein Verhandlungsergebnis nach Monaten immer unwahrscheinlicher. Der Kreml lobt die Atmosphäre beim Treffen Putins mit Witkoff. Für ein Gespräch mit Trump selbst wird aber Geduld nötig sein.
Kremlsprecher Dmitri Peskow hat sich nach dem Besuch des US-Sondergesandten Steve Witkoff beim russischen Präsidenten Wladimir Putin positiv über den Wiederaufbau der bilateralen Beziehungen geäußert. "Im Grunde geht alles sehr gut voran", sagte Peskow dem russischen Staatsfernsehen. Er sagte auch, dass es ein Treffen Putins mit US-Präsident Donald Trump geben werde. Es seien nach Jahren der Zerstörung der Beziehungen aber keine schnellen Ergebnisse zu erwarten, alles müsse wieder aufgebaut werden. "Es gibt viel zu schwere Probleme", betonte er.
Peskow wiederholte frühere Aussagen, nach denen ein Treffen Putins mit Trump gut vorbereitet werden müsse. "Bis dahin müssen wir noch viele Schritte tun." Peskow mahnte zur Geduld und nannte weder einen Zeitrahmen noch einen möglichen Ort für das Treffen.
Denn es sei eine sehr schwierige Aufgabe, die Beziehungen von Grund auf neu zu beleben, die unter der vorherigen US-Regierung von Präsident Joe Biden gelitten hätten. Dies erfordere sehr intensive diplomatische und andere Anstrengungen. Daher sei es natürlich "unmöglich, sofortige Ergebnisse zu erwarten", so Peskow.
Kiew wirft Kreml Verzögerungstaktik vor
Kritiker aus dem Westen, allen voran der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, werfen dem Kreml vor, die Verhandlungen bewusst herauszuzögern. Die Ukraine hatte sich frühzeitig sowohl zu einem Rohstoffabkommen mit den USA als auch zu Waffenruhen bereiterklärt. Die russische Seite erklärte stets, es gäbe noch Fragen zu klären, aus ihrer Sicht seien wesentliche Aspekte unberücksichtigt geblieben.
Experten gehen davon aus, dass Russland noch möglichst viel ukrainisches Territorium besetzen will, bevor es zu einem Ende der Kämpfe kommt. Es steht zu befürchten, dass die Ukraine Gebiete, die zu diesem Zeitpunkt durch russische Truppen besetzt sind, bei Verhandlungen verloren geben muss. Die russischen Truppen haben derzeit auf dem Schlachtfeld die Oberhand und rücken, wenn auch sehr langsam, stetig voran.
Witkoff mit Herzens-Geste
Trump hatte anders als sein Vorgänger den direkten Draht zur russischen Regierung gesucht, die im Westen als weitgehend isoliert gilt. Europäische Staats- und Regierungschefs sowie die Ukraine sehen die russische Invasion von Februar 2022 als imperialistische Landnahme Russlands. Im staatlichen russischen Fernsehen war zu sehen, wie der US-Sondergesandte Witkoff beim Treffen mit Putin zur Begrüßung seine Hand aufs Herz legte.
Witkoff hatte am Freitag in St. Petersburg mehr als vier Stunden lang mit Putin unter anderem über den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine gesprochen. Trump, der den Krieg beenden will, setzte Moskau nach der Ankunft Witkoffs noch einmal unter Druck. Er schrieb auf der Plattform Truth Social: "Russland muss sich bewegen. Zu viele Menschen sterben, Tausende pro Woche, in einem schrecklichen und sinnlosen Krieg."
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