Die Beziehungen zwischen Algerien und Frankreich sind angespannt. Ein Streit könnte die jüngsten Annäherungsversuche zunichte machen. Algier weist infolgedessen jetzt nämlich zwölf französische Diplomaten aus. Paris ist empört.
Algerien hat nach Pariser Angaben zwölf französische Botschaftsangehörige aufgefordert, das nordafrikanische Land zu verlassen. Hintergrund ist ein Streit um die Festnahme von drei Algeriern in Frankreich. "Die algerischen Behörden fordern zwölf unserer Beamten auf, das algerische Hoheitsgebiet innerhalb von 48 Stunden zu verlassen.
Diese Entscheidung wäre eine Reaktion auf die Festnahme von drei algerischen Staatsbürgern, die auf französischem Staatsgebiet unter dem Verdacht stehen, schwere Straftaten begangen zu haben", sagte Frankreichs Außenminister Jean-Noël Barrot dem Sender TF1-LCI.
Barrot forderte Algerien auf, auf die Ausweisung zu verzichten. "Sollte die Entscheidung, unsere Beamten auszuweisen, aufrechterhalten werden, bleibt uns keine andere Wahl, als sofort darauf zu reagieren", sagte er. Unter den zwölf Franzosen, die des Landes verwiesen wurden, sind nach Angaben aus diplomatischen Kreisen auch mehrere Mitarbeiter des französischen Innenministeriums. Nach Angaben des Pariser Außenministeriums handele es sich um einen einmaligen Vorgang seit der Unabhängigkeit des nordafrikanischen Landes 1962.
Am Freitag hatte die französische Staatsanwaltschaft ein Strafverfahren gegen drei Algerier, darunter einen Konsulatsbeamten, eingeleitet. Sie werden verdächtigt, im April 2024 an der Entführung des algerischen Regierungskritikers und Influencers Amir Boukhors in einem Pariser Vorort beteiligt gewesen zu sein. Boukhors, bekannt als "Amir DZ", ist ein bekannter Kritiker der algerischen Regierung und hat mehr als eine Million Follower auf der Plattform Tiktok. 2023 hatte Frankreich dem Influencer politisches Asyl gewährt. Einen Tag nach seiner Entführung war Boukhors laut seinen Anwälten wieder freigelassen worden. Algerien wirft Boukhors Betrug und Terrorvergehen vor und fordert dessen Auslieferung.
Frankreich und Algerien hatten sich zuletzt nach einer monatelangen diplomatischen Krise wieder angenähert. Beide Länder kündigten Anfang April an, in Sicherheitsfragen und bei der Einwanderung wieder zusammenzuarbeiten. Das Verhältnis der beiden Staaten war zuvor angespannt gewesen, unter anderem, weil der französische Präsident Emmanuel Macron im Juli 2024 einen marokkanischen Autonomieplan für die Westsahara unterstützt hatte.
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