Viele halten ihn für das Amt des Wirtschaftsministers schon für gesetzt. Jetzt kommt alles anders. Laut einem Medienbericht will CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann nicht Teil der neuen Bundesregierung werden. Das sind seine Gründe.

Carsten Linnemann ist einer der engsten Vertrauten von CDU-Chef Merz. In sein Kabinett will er aber nicht eintreten. Der "Bild-Zeitung" sagt er: "Wir haben in den letzten drei Jahren hart daran gearbeitet, unsere CDU wieder aufzubauen. Dieser Prozess ist noch nicht abgeschlossen. Ich will ihn fortsetzen." Demzufolge will Linnemann Generalsekretär der CDU bleiben. Das Amt hat er seit Juli 2023 inne.

Friedrich Merz soll Linnemann angeboten haben, ins Kabinett zu gehen oder die Partei auch in Regierungszeiten als Generalsekretär weiter mit anzuführen. Linnemann habe sich nach reiflicher Überlegung für die Arbeit für die CDU entschieden. Merz halte diese Entscheidung "für sehr gut", heißt es aus seinem Umfeld. Er wolle den Fehler aus vergangenen Jahren vermeiden, als die Partei regelmäßig zu einem bloßen Anhängsel des Kanzleramts geworden sei, berichtet die "Rheinische Post".

Linnemann war als Wirtschaftsminister im Gespräch

In der möglichen neuen Bundesregierung aus Union und SPD war der promovierte Volkswirt Linnemann vor allem für den Posten des Wirtschaftsministers gehandelt worden. Aus Parteikreisen ist zu hören, dass der 47-Jährige lieber Arbeits- und Sozialminister geworden wäre. Das Ressort wird allerdings laut Koalitionsvertrag von den Sozialdemokraten besetzt.

Linnemanns Verzicht verschafft Merz bei der Kabinettsbildung mehr Spielraum bei der Berücksichtigung des Länderproporzes. Neben dem aus Paderborn stammenden Linnemann und dem Sauerländer Merz sind nämlich weitere Nordrhein-Westfalen als potenzielle Anwärter für Ministerposten im Gespräch, darunter Jens Spahn und Armin Laschet.

Lob für den Verzicht Linnemanns kommt vom Hamburger CDU-Bundestagsabgeordneten Christoph Ploß. "Carsten Linnemann zeigt mit dieser Entscheidung einmal mehr, dass er sich voll in den Dienst der CDU stellt", so Ploß gegenüber der "Rheinischen Post". So verzichte er "auf ein hohes Staatsamt, um die CDU weiter nach vorne zu bringen". Dafür müsse man ihm dankbar sein.

Kritiker werfen dem Generalsekretär hingegen vor, für das durchwachsene Ergebnis der Union bei der Bundestagswahl mitverantwortlich zu sein. Es blieb mit 28,5 Prozent unter den Erwartungen.

Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke