Die Hamas will nur weitere Geiseln freilassen, wenn die israelische Armee aus dem Gazastreifen abzieht. Israel macht jetzt jedoch deutlich, dass es nicht beabsichtigt, die eroberten Gebiete zu räumen. Die UN beklagt die Blockade für humanitäre Hilfe, Israel rechtfertigt sie als Druckmittel.
Israels Soldaten sollen nach Angaben des israelischen Verteidigungsministers in allen eroberten Gebieten im Gazastreifen dauerhaft die Kontrolle behalten. Die Armee werde in den "Sicherheitszonen" bleiben und als Puffer "zwischen dem Feind und den israelischen Gemeinden" fungieren, "in jeder vorübergehenden oder dauerhaften Realität", sagte Israel Katz nach Angaben seines Büros. Dies gelte auch im Libanon sowie in Syrien. Anders als in der Vergangenheit werde die Armee keine Gebiete mehr räumen, teilte er weiter mit.
Sollte die Hamas die Geiseln nicht freilassen, würden die Einsätze ausgeweitet. Katz hatte jüngst angekündigt, die Armee werde große Gebiete im Gazastreifen erobern, die als israelisch kontrollierte "Sicherheitszonen" dienen sollen. Er hatte bereits in der Vergangenheit damit gedroht, diese eingenommenen Gebiete auf unbestimmte Zeit unter israelischer Kontrolle zu halten. Israel will damit eigenen Angaben zufolge Druck auf die Hamas ausüben. Die Hamas pocht auf einen Abzug der israelischen Truppen als Voraussetzung dafür, weitere Geiseln freizulassen.
Katz: Werden humanitäre Hilfe weiter blockieren
Derzeit stehen rund zwei Drittel des abgeriegelten Küstengebiets nach UN-Angaben unter Israels Evakuierungsbefehl oder werden von der Armee als Sperrzone betrachtet. Das gelte für fast 70 Prozent des Gazastreifens, schrieb UN-Generalsekretär António Guterres auf der Plattform X. "Ich bin sehr besorgt, da die (humanitäre) Hilfe weiterhin blockiert wird, mit verheerenden Folgen."
Es fehle an Wasser, medizinischen Produkten, Brennstoffen, Wasser und weiteren essenziellen Gütern. Nach Angaben des UN-Büros für humanitäre Angelegenheiten (Ocha) gelangt seit über sechs Wochen keine Hilfe mehr in den Gazastreifen. Katz bestätigte, dass Israel die Hilfslieferungen für die Menschen im Gazastreifen weiter blockieren werde. "Israels Politik ist klar: Es kommt keine humanitäre Hilfe nach Gaza", erklärte Katz. Er begründete die Blockade damit, so Druck auf die Hamas ausüben zu wollen.
Zehn Tote durch israelischen Beschuss
Israel setzt zudem den Beschuss des Gazastreifens fort. Bei einem israelischen Luftangriff auf ein Haus im nördlichen Gazastreifen sind einem Bericht zufolge mindestens zehn Menschen ums Leben gekommen. Es habe auch Verletzte gegeben, meldete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa unter Berufung auf medizinische Kreise. Konkretere Angaben zu den Getöteten gibt es nicht. Israels Armee teilte auf Anfrage mit, dem Bericht nachzugehen.
Palästinensische Medien veröffentlichten Aufnahmen, die zeigen sollen, wie nach dem Angriff in einem Viertel im Osten der Stadt Gaza in der Nacht Verletzte versorgt und abtransportiert werden. Das israelische Militär hatte in der Gegend vergangenes Wochenende nach eigenen Angaben einen Einsatz begonnen, auch um die israelische "Sicherheitszone" zu erweitern. Zivilisten wurden demnach zuvor zur Flucht aufgerufen.
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke