Kurz vor wichtigen Gesprächen zwischen ranghohen Vertretern der Ukraine und der USA in Saudi-Arabien ist Russland Ziel eines großen nächtlichen ukrainischen Luftangriffs geworden. In der Nacht seien 337 ukrainische Drohnen über russischen Regionen abgeschossen worden, teilte das russische Verteidigungsministerium laut Nachrichtenagentur Tass mit. Darunter seien 91 in der Region Moskau gewesen. Damit sei es der größte Angriff im Jahr 2025. Angriffe auf das Hunderte Kilometer von der Grenze entfernte Moskau sind seit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine vor drei Jahren selten.
Laut Verteidigungsministerium wurden 126 Drohnen über dem Gebiet der Region Kursk abgefangen und zerstört und weitere 38 über der Region Brjansk.
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Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin teilte im Onlinedienst Telegram mit, dass die russische Luftabwehr den „massiven Angriff feindlicher Drohnen weiterhin“ abwehre. In einer separaten Mitteilung fügte er hinzu, dass in der Nacht zu Dienstag 58 Drohnen abgeschossen worden seien.
Vier Flughäfen in Moskau und zwei weiteren Regionen wurden vorübergehend geschlossen, sind seit Dienstagvormittag aber wieder in Betrieb.
Das Dach eines Gebäudes in Moskau sei beschädigt worden. Baza, ein Nachrichten-Telegram-Kanal, der den russischen Sicherheitsdiensten nahe steht, und andere russische Telegram-Kanäle zeigen Videos von mehreren brennenden Wohnungen rund um Moskau.
Mindestens elf der Drohnen seien in den Bezirken Ramenski und Domodedowo, unmittelbar in der Umgebung von Moskau, abgeschossen worden, sagte Sobjanin. Er gab nicht an, wo genau die anderen Drohnen abgefangen wurden, sondern sagte nur, dass sie „in Richtung Moskau flogen“.
Nach Angaben des Gouverneurs der Region Moskau, Andrei Worobyow sind bei den Angriffen zwei Menschen getötet worden. Drei Menschen seien verletzt worden. Mehrere Wohnungen wurden demnach beschädigt. Die Bewohner von sieben Wohnungen hätten zudem evakuiert werden müssen, teilt Worobyow auf Telegram mit.
Die massiven ukrainischen Drohnen-Angriffe sollen Russland nach Angaben Kiews dazu bewegen, einer Waffenruhe in der Luft zuzustimmen. Mit diesem „Signal“ solle Kreml-Chef Wladimir Putin von der Notwendigkeit einer solchen Teil-Waffenruhe überzeugt werden, erklärte der Sprecher des Zentrums für die Bekämpfung von Falschinformationen beim ukrainischen Sicherheits- und Verteidigungsrat, Andrij Kowalenko. Er sprach vom „größten Drohnen-Angriff der Geschichte“ auf die russische Hauptstadtregion.
Für Dienstag sind in Saudi-Arabien Gespräche zwischen ranghohen Vertretern der Ukraine und der USA geplant. Kiew will dabei eine Waffenruhe in der Luft und zur See vorschlagen. Die US-Delegation in Riad wird von Außenminister Marco Rubio angeführt. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj war bereits am Montagnachmittag am Verhandlungsort Dschidda eingetroffen. Es blieb zunächst aber unklar, ob er an den Gesprächen mit der US-Delegation teilnimmt.
Das Treffen findet vor dem Hintergrund einer radikalen Kehrtwende der Ukraine-Politik der USA seit dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump im Januar statt. Bei einem Treffen zwischen Selenskyj und Trump im Weißen Haus war es Ende Februar zu einem Eklat gekommen. Anfang März setzte Trump zudem die US-Militärhilfen für die Ukraine aus. Der US-Präsident verlangt von Selenskyj Zugeständnisse, um den seit drei Jahren andauernden Krieg zu beenden.
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