Für René Benko, Gründer der spektakulär gescheiterten Signa-Holding, kommt es noch dicker: Seine Frau Nathalie Benko soll einem Bericht zufolge die Scheidung eingereicht haben.

Geld weg. Immobilien weg. Frau weg? René Benko, einstiger Milliardär und Chef der pleitegegangenen Signa-Holding, soll von seiner Ehegattin die Scheidungspapiere erhalten haben, wie das österreichische Nachrichtenportal oe24.at berichtet. 

Das Paar soll schon länger Eheprobleme gehabt haben, nun habe Benkos Frau Nathalie die Reißleine gezogen, so oe23.at weiter. "Sie will sich und ihrer Familie das nicht mehr antun und einen Schlussstrich ziehen", zitiert das Portal einen Freund der Familie. 

René Benko: Erst U-Haft, jetzt Scheidung?

René und Nathalie Benko haben 2010 geheiratet und drei Kinder. Der Gründer der insolventen Immobilien- und Handelsgruppe Signa wurde Ende Januar dieses Jahres in Innsbruck festgenommen. Die Staatsanwaltschaft verdächtigt ihn, im Rahmen eines Insolvenzverfahrens Vermögenswerte verheimlicht zu haben. Die Justiz kann Benko bis zu zwei Jahre lang in Untersuchungshaft sitzen lassen. 

Kaufhäuser, Hotels, Luxuswohnungen: Das wurde aus René Benkos Pleite-Imperium

KaDeWe Die zum Signa-Imperium gehörende Luxuskaufhausgruppe KaDeWe ging Ende Januar 2024 insolvent. Die KaDeWe-Gruppe rund um das berühmte "Kaufhaus des Westens" in Berlin erwirtschaftete 2023 rund 800 Millionen Euro Umsatz. Signa betrieb diese als Minderheitsgesellschafter mit einem Anteil von 49,9 Prozent. Im Jahr 2015 hatte Benko 50,1 Prozent an die thailändische Central Group verkauft. Nach dem Benko-Aus übernahm die Central Group die KaDeWe-Gruppe komplett. Auch das KaDeWe-Gebäude kauften die Thailänder – allein für die Immobilie zahlten sie laut Berliner Senat eine Milliarde Euro © Tobias Schwarz / AFP
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Im Falle einer Verurteilung wegen Untreue oder Bankrotts drohen ihm bis zu zehn Jahre Haft.

Das verschachtelte Signa-Firmenkonstrukt war wegen steigender Zinsen, hoher Energie- und Baukosten zu Fall gekommen. Gläubiger fordern insgesamt 2,4 Milliarden Euro. Gegen Benko und sein Umfeld laufen in Österreich, Deutschland, Italien und Liechtenstein mehrere Ermittlungen, unter anderem wegen mutmaßlichen Betrugs, Untreue und Bankrotts. Sein Anwalt bestreitet die Vorwürfe.

Immobilien-Investor Erst wurde René Benkos Telefon überwacht, dann wurde er festgenommen

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In Deutschland wurde Benko vor allem durch die Übernahme der Galeria-Kaufhauskette bekannt. Zum Portfolio gehörten Kaufhäuser in Deutschland und Österreich, Luxushotels in Venedig und am Gardasee sowie weitere Prestigeobjekte in besten Innenstadtlagen. In Hamburg versuchte er sich zuletzt am Bau des spektakulären Elbtowers.

Bekommt Nathalie Benko 11.500 Euro Unterhalt?

Wie oe24.at schreibt, soll Nathalie Benko bei der Scheidung monatlicher Unterhalt in Höhe von 8500 Euro sowie die Übernahme der Miete bis zu 3000 Euro zustehen. 

Ob René Benko noch in der Lage ist, früher getroffene finanzielle Vereinbarungen zu erfüllen, ist allerdings fraglich. Nach dem Zusammenbruch seiner Signa-Gruppe hatte Benko im Frühjahr 2024 auch Insolvenz als Einzelunternehmer anmelden müssen. In diesem Verfahren gab er an, nur noch über monatliche Einkünfte in Höhe von 3700 Euro zu verfügen – als Berater für eine Firma aus dem Umfeld einer Familienstiftung der Benkos. Demnach könnte es seiner bisherigen Ehefrau ergehen wie Benkos Gläubigern, die auf Ansprüchen sitzen, aber auf Geld warten.

Nach allem, was man weiß, zählt Nathalie Benko auch nicht zu den Begünstigten der Familienstiftungen, die der Signa-Gründer schon vor Jahren eingerichtet hatte. In die Stiftungen in Österreich und Liechtenstein sind Teile des Privatvermögens übergegangen – darunter wertvolle Gemälde und Gold, aber auch die inzwischen schon verkaufte Jacht. Bei den Stiftungen spielt Benkos Mutter Ingeborg eine zentrale Rolle, zu den Begünstigten zählen teils auch seine Kinder. Ehefrau Nathalie soll selbst allerdings über Immobilienbesitz verfügen, etwa auf Ibiza.

Quellen: oe24.at, n-tv, Bunte.de, DPA

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