• Die Zahl der Existenzgründungen ist im Vergleich zu 2023 um 17.000 angestiegen
  • Von Aufschwung keine Rede: Anstieg liegt an Nebenerwerbsgründungen

Im vergangenen Jahr haben mehr Deutsche den Weg in die Selbstständigkeit gewagt als 2023. Wie aus Vorauswertungen des KfW-Gründungsmonitors hervorgeht, ist die Zahl der Existenzgründungen im Vergleich zum Vorjahr um 17.000 auf 585.000 gestiegen. Das entspricht einem Plus von drei Prozent. Zu diesem Trend beigetragen habe die schwierige Lage auf dem Arbeitsmarkt. Konkrete Zahlen zu den Gründungen in Mitteldeutschland liegen nicht vor, wie die Förderbank KfW auf Anfrage von MDR AKTUELL mitteilte.

Trotz der leichten Zunahme im vergangenen Jahr muss man konstatieren: Seit 2018 befindet sich die Gründungstätigkeit in Deutschland im Seitwärtstrend.

Dr. Georg Metzger, Ökonom für GründungsthemenKfW Research
Auch im Bereich IT machen sich viele Menschen selbstständig.Bildrechte: picture alliance/dpa | Matthias Bein

KfW-Ökonom Georg Metzger sieht in der Steigerung aber keinen Aufschwung. Die Gründungen in Deutschland befänden sich seit 2018 im Seitwärtstrend. Das leichte Plus im Vergleich zu 2023 liegt der KfW zufolge an den Nebenerwerbsgründungen. So hätten sich 2024 rund 19.000 Menschen mehr ein zweites Standbein geschaffen. Bei den Vollerwerbsgründungen sei ein Rückgang von einem Prozent zu verzeichnen. Zum Vergleich: Laut Deutscher Presseagentur lag die Zahl der Existenzgründungen vor zehn Jahren noch deutlich über 800.000. 2004 seien es sogar noch fast 1,4 Millionen gewesen.

Viele sehen Selbstständigkeit als Übergangslösung

Über 80 Prozent gründen ihr Unternehmen solo. Nach KfW-Gründungsmonitor, wollen nur etwa zwei Drittel der Gründerinnen und Gründer dauerhaft selbstständig bleiben – ein Drittel wäre lieber fest angestellt. Laut Förderbank KfW ist die Selbstständigkeit für sie häufig eine Übergangslösung, um ein höheres Einkommen zu erreichen, eine Geschäftsidee umzusetzen oder die eigene Karriere voranzubringen.

dpa (leh)

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