Exporte spielen für die deutsche Wirtschaft eine zentrale Rolle. Einer Studie zufolge hat "Made in Germany" bei rund 180 Warengruppen weltweit einen Anteil von mindestens 30 Prozent. Eher schwach ist das Land bei Hochtechnologie. Bei einigen Waren liegt der Anteil dagegen bei über 90 Prozent.
Deutschland hält einer Studie zufolge bei Dutzenden Waren einen dominanten Anteil am globalen Exportgeschäft. Bei 180 von 5300 untersuchten Warengruppen liege der Anteil von "Made in Germany" bei mindestens 30 Prozent des weltweiten Exports, geht aus der Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) hervor. Rund zwei Drittel dieser Waren stammen aus den Bereichen Chemie, Maschinen/Elektrotechnik sowie unedle Metalle. Dagegen gehören nur relativ wenige zu den Bereichen Hochtechnologie und militärstrategische Sicherheit.
Es gibt sogar Waren, bei denen Deutschland einen Weltexportanteil von mehr als 90 Prozent erreicht - etwa bei bestimmten Dünge- und Schmerzmitteln sowie bei einigen weiteren chemischen Produkten. Im Bereich Maschinen/Elektrotechnik wird teils ein Weltexportanteil von mehr als 50 Prozent erzielt, etwa bei bestimmten Mikroskopen, Erntemaschinen, Regeltechnik-Instrumenten und Kranwagen.
"Deutschland hält durchaus dominante Exportpositionen", lautet das Fazit der beiden IW-Forscher Jürgen Matthes und Samina Sultan, die die Datenbank Comtrade der Vereinten Nationen ausgewertet haben. Zwar habe sich die Zahl der Warengruppen mit dominanter Exportposition tendenziell verringert. "Zuletzt hat sich das Niveau aber etwas stabilisiert." So lag die Anzahl dominanter Warengruppen in den vier Jahren 2020 bis 2023 im Bereich zwischen knapp 180 und knapp 190. Die Anzahl von Warengruppen mit extrem hohen Weltexportanteilen von mehr als 50 oder 70 Prozent sei seit 2010 sogar etwas gestiegen, "was auf eine zunehmende Spezialisierung deutscher Exporteure in diesem Bereich hindeutet".
China zementiert Marktführerschaft
Unter den Industriestaaten zeigt sich dem IW zufolge eine klare Dominanz der USA. Diese kommen auf 347 dominante Waren und liegen damit deutlich vor den anderen Industriestaaten. "Das liegt sicherlich auch an der Größe der amerikanischen Volkswirtschaft", hieß es. Deutschland schneide relativ gut ab und lasse beispielsweise Italien (141), Frankreich (73) und Japan (gut 100) hinter sich. "Mit 1535 dominanten Waren spielt China in einer Liga für sich", hieß es mit Blick auf das aufstrebende Schwellenland. Der Volksrepublik sei es gelungen, die Anzahl an dominanten Waren seit 2010 fast zu verdoppeln.
Die USA sind der wichtigste Abnehmer der exportdominanten deutschen Waren. Auf Platz zwei liegt China, wenn auch mit deutlichem Abstand. "Spätestens die Zeitenwende nach dem russischen Einmarsch in der Ukraine hat gezeigt, dass gegenseitige wirtschaftliche Abhängigkeiten nicht wie erhofft eine Garantie für ein friedliches Austragen von Konflikten sind", so die IW-Forscher. "Vielmehr haben sich eigene kritische ökonomische Abhängigkeiten als Angriffsflächen für geopolitische Widersacher erwiesen, um ökonomischen Zwang auszuüben."
Chinas zunehmendes Agieren als Systemrivale und das jüngste Agieren der US-Regierung unter Präsident Donald Trump machten es nicht nur nötig, eigene kritische Abhängigkeiten zu kennen - sondern auch eigene Stärken zu identifizieren.
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