Nach einem Milliarden-schweren Sparprogramm und einem Chefwechsel sieht der US-Sportartikelkonzern ein wenig Licht am Ende des Tunnels. Trotz eines herben Gewinneinbruchs im dritten Quartal sind Analysten positiv überrascht. Sie hatten weit schlimmere Zahlen erwartet.

Der angeschlagene US-Sportartikelriese Nike hat sich im Weihnachtsgeschäft und zu Jahresbeginn besser geschlagen als erwartet. Der Umsatz ging im dritten Quartal (Dezember bis Februar) um neun Prozent auf 11,27 Milliarden Dollar zurück, wie der Adidas-Rivale am Abend mitteilte. Die neuen Sneaker-Modelle "Pegasus Premium" und "Vomero 18", die der neue Nike-Chef Elliott Hill schnell auf den Markt geworfen hat, kamen bei den Kunden gut an. Analysten hatten einen Rückgang um knapp zwölf Prozent erwartet. Der Nettogewinn brach zwar um fast ein Drittel auf 794 Millionen Dollar ein, der Gewinn je Aktie lag mit 54 Cent aber weit über den Analystenprognosen, die im Schnitt bei 29 Cent gelegen hatten. Die Nike-Aktie stieg nachbörslich um vier Prozent.

"Der Fortschritt, den wir (...) gemacht haben, bestätigt meine Zuversicht, dass wir auf dem richtigen Weg sind", sagte Hill. Er will Nike wieder stärker auf den Sport und Sportler ausrichten. Finanzvorstand Matt Friend hielt an der Prognose für den Rest des Geschäftsjahres fest, das bis Ende Mai läuft. "Das operative Umfeld ist dynamisch, aber das Wichtigste für Nike ist, dass wir Sportler mit Innovationen bedienen und dass wir durch den Sport wieder Schwung in die Marke bringen."

Trendwende könnte einige Quartale dauern

Hauptgrund für den unerwartet hohen Quartalsgewinn ist das zwei Milliarden Dollar schwere Sparprogramm, das Nike aufgelegt hatte: Stellenstreichungen, die Herausnahme ganzer Management-Ebenen und eine gedrosselte Produktion für einige Modelle zahlten sich aus. Zugleich versucht die weltweite Nummer eins die Lagerbestände zu reduzieren, indem Modelle wie "Air Jordan 1", "AirForce 1" und "Dunk" mit Rabatten verkauft werden. Das drückte die Bruttomarge von 44,8 auf 41,5 Prozent. Der Lagerbestand ging um zwei Prozent auf 7,5 Milliarden Dollar zurück.

Nike hatte Hill im Oktober aus dem Ruhestand geholt, um den Adidas-Rivalen wieder in die Spur zu bringen. Er will vor allem die Beziehungen zu den Einzelhändlern wieder kitten, nachdem sein Vorgänger John Donahoe vor allem auf den Online-Verkauf gesetzt hatte. Analysten rechnen allerdings damit, dass eine Trendwende einige Quartale dauern wird. Der Konzern verliert Marktanteile nicht nur an Adidas, sondern vor allem an neue Marken wie Hoka vom Konkurrenten Deckers oder On, hinter dem der Schweizer Ex-Tennisprofi Roger Federer steht.

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