Mexiko wurde von neuen Zöllen verschont - im Nachbarland der USA macht sich Erleichterung breit. Trump stellt China für eine Zustimmung zum TikTok-Verkauf einen Zollnachlass in Aussicht.
Die wichtigsten Entwicklungen:
- Trump: Zollnachlass für TikTok-Verkauf möglich
- Mexikos Regierung zeigt sich erleichtert
- Branchen-Experten: US-Autos in EU unverkäuflich
- IWF: "Zölle erhebliches Risiko"
Nissan stoppt Vermarktung von zwei in Mexiko produzierten SUVs in den USA
Nach dem Inkrafttreten der US-Zölle auf Autoimporte will der japanische Autobauer Nissan nach eigenen Angaben zwei in Mexiko hergestellte SUV-Modelle nicht mehr in den USA vermarkten. Nissan "setzt die Bestellungen des Infini QX50 und des QX55" aus, die in einer Fabrik in Mexiko für den US-Markt hergestellt werden, erklärte das Unternehmen. Die Produktion des Nissan Rogue hingegen werde "im Werk in Smyrna, Tennessee, beibehalten, um in den USA ein größeres lokalisiertes Volumen zu erhalten, das von den neuen Zöllen ausgenommen ist", fuhr das Unternehmen fort.
06:31 UhrMexikanische Regierung zeigt sich erleichtert
In Mexiko macht sich Erleichterung breit, nachdem das Land gemeinsam mit Kanada vom jüngsten Zollpaket der Trump-Regierung verschont bleibt. Präsidentin Claudia Sheinbaum sagte, dass das während Trumps erster Amtszeit unterzeichnete Freihandelsabkommen der beiden Länder Mexiko geschützt habe. Ihre Regierung werde sich nun auf die bestehenden Importzölle in Höhe von 25 Prozent auf Autos, Stahl und Aluminium konzentrieren. Gleichzeitig soll die heimische Produktion beschleunigt werden, um Arbeitsplätze zu sichern und Importe zu reduzieren, sagte Sheinbaum.
Der mexikanische Wirtschaftsminister Marcelo Ebrard wies darauf hin, dass Mexiko zwar von der jüngsten Runde der Zölle verschont geblieben sei und dass große Teile der mexikanischen Exporte, darunter landwirtschaftliche Erzeugnisse wie Avocados, Kleidung und Elektronik, weiterhin ohne Einfuhrzölle in die USA gelangen würden. Es sei aber nicht selbstverständlich, dass das Freihandelsabkommen erhalten bleibe. Die Tatsache, dass es noch bestehe, verschaffe Mexiko einen Wettbewerbsvorteil, denn "in Mexiko wird es billiger sein, zu produzieren als in jedem anderen Teil der Welt".
05:08 UhrBranchen-Experten: US-Autos in EU unverkäuflich
Mit neuen Zöllen will US-Präsident Donald Trump die EU dazu bringen, sich für US-amerikanische Automarken zu öffnen. Doch Experten widersprechen: Nicht Handelsschranken oder Zölle seien schuld am schwachen Abschneiden der US-Autobauer in Europa, sondern deren Modelle. "Das ist das große Problem der US-Hersteller, die Geschmäcker der europäischen Konsumenten einfach nicht zu treffen", sagt Branchenexperte Stefan Bratzel vom Center of Automotive Management in Bergisch Gladbach. Einzige Ausnahme sei Tesla, fügt Bratzel hinzu.
"Die Autos aus Amerika sind bei uns schlicht unverkäuflich", sagt auch Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer. Für Europa seien sie zu groß, der Benzinverbrauch viel zu hoch angesichts der hiesigen Spritpreise. "Du kannst hier kein Auto verkaufen mit acht Zylindern und 15 Litern Verbrauch." In den USA sei das angesichts der dortigen Benzinpreise kein Problem, in Europa schon. Das jahrelang meistverkaufte US-Modell, der Pick-up-Truck Ford F-150, wird in Europa daher gar nicht offiziell angeboten, ebenso wenig wie das Konkurrenzmodell der Stellantis-Marke Ram. Konkurrenzfähige Klein- und Kompaktwagen hätten die US-Hersteller dagegen gar nicht im Angebot. Daran, so Dudenhöffer, könnten auch Zölle nichts ändern
02:04 UhrTrump: Zollnachlass bei Zustimmung für TikTok-Verkauf
US-Präsident Donald Trump stellt China einen Zollnachlass in Aussicht, falls die Regierung in Peking grünes Licht für den Verkauf des Kurzvideodienstes TikTok gibt. Er würde ein derartiges Geschäft in Betracht ziehen, sagte der Präsident vor Journalisten an Bord der Air Force One. Nach seinen Worten ist ein Verkauf von TikTok in greifbare Nähe gerückt, mehrere Investoren seien daran beteiligt.
Die USA haben im Rahmen von neuen Zöllen Aufschläge von inzwischen insgesamt 54 Prozent für Importe aus China vorgesehen. Eine Stellungnahme von TikTok liegt noch nicht vor.
01:49 UhrIWF: US-Zölle erhebliches Risiko für globale Aussichten
Der geschäftsführenden Direktorin des Internationalen Währungsfonds (IWF) Kristalina Georgieva zufolge stellen die umfassenden US-Zölle ein erhebliches Risiko für die Weltwirtschaft dar. "Wir sind noch dabei, die makroökonomischen Auswirkungen der angekündigten Zollmaßnahmen zu bewerten, aber sie stellen eindeutig ein erhebliches Risiko für die globalen Aussichten in einer Zeit schleppenden Wachstums dar", sagte Georgieva in ihrer Stellungnahme zu den Risiken. Es sei wichtig, Schritte zu vermeiden, die der Weltwirtschaft weiter schaden könnten, so die IWF-Chefin.
Sie appellierte an die USA und ihre Handelspartner, konstruktiv am Abbau der Spannungen zu arbeiten. Der IWF werde seine Einschätzung der angekündigten Zölle bei der Veröffentlichung einer Aktualisierung seines Weltwirtschaftsausblicks während der Tagung vom 21. bis 26. April in Washington, D.C., bekannt geben, bei der die Mitglieder und Anteilseigner von IWF und Weltbank zusammenkommen, fügte Georgieva hinzu.
01:30 UhrDer Liveblog vom Donnerstag zum Nachlesen
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke