• Ifo-Institut sieht den Osten weniger von US-Zöllen betroffen
  • EU-Gegenzölle können Preise jedoch steigen lassen
  • Aktienexperten raten Anlegern zu Gelassenheit

Trumps Zölle sorgen für Verunsicherung. Bei Verbraucherinnen und Verbrauchern, bei Unternehmen und Verbänden. Ute Zacharias ist die Sprecherin des Thüringer Wirtschaftsverbands. Sie sagt, die meisten Exportwaren aus Thüringen gingen in die USA, die hohen Zölle könnten deshalb zum Problem werden:

"Wir haben ja jetzt schon eine schwierige, wirtschaftliche Situation. Wir haben eine Rezession, wir haben jetzt schon in Thüringen Kurzarbeit in einigen Betrieben, es kommt jetzt schon dazu, dass zum Teil einige Arbeitsplätze abgebaut werden." Aber, sagt Zacharias: "wenn das noch dazukommt, verschärft sich natürlich die Lage." Was es konkret bedeute, hänge am Ende natürlich auch von den Gegenmaßnahmen der EU ab.

Ifo-Institut: Osten insgesamt weniger von US-Zöllen betroffen

Der stellvertretende Leiter des Dresdner ifo Instituts für Wirtschaftsforschung, Joachim Ragnitz, meint mit Blick auf die neuen Bundesländer: "Auf der anderen Seite ist es so, dass die Exportquoten in Ostdeutschland ja deutlich geringer sind, als es in Westdeutschland der Fall ist. Also dieser negative Effekt, den man da zu erwarten hat, wird nach meiner Einschätzung dann in Ostdeutschland nicht ganz so stark ausfallen wie in Deutschland insgesamt." Wenn Trumps Zölle von Dauer sein sollten, sagt Ragnitz, könnten in den betroffenen Branchen Kurzarbeit, auch ein Abbau von Arbeitsplätzen ein Thema werden.

Ragnitz glaubt nicht an sofortige Teuerung in Deutschland

Dass Waren in Deutschland nun sofort teurer werden, glaubt Ragnitz dagegen nicht: "Es kann sogar sein, dass halt Waren, die dann nicht mehr in die USA geliefert werden, nach Europa oder nach Deutschland geliefert werden. Also alles, was die Chinesen dann nicht mehr in den USA absetzen können, dass das dann zu uns kommt. Das hätte dann sogar einen positiven Angebots-Effekt, also das Angebot würde steigen, damit würden die Preise hier sogar sinken."

EU-Gegenzölle können Preise steigen lassen

Doch sobald die EU-Gegenzölle erhebt, könnten auch die deutschen Konsumentinnen und Konsumenten bei betroffenen Produkten mehr bezahlen. Noch ist offen, welche Waren oder Dienstleistungen das sein könnten. Der Bundesverband der Verbraucherzentrale schickte MDR AKTUELL ein schriftliches Statement der Brüsseler Büroleiterin Isabelle Buscke:

"Welche konkreten Auswirkungen die Handelspolitik der USA schließlich auch auf Verbraucher:innen in Deutschland haben wird, ist derzeit schwer absehbar. Verbraucherinnen und Verbraucher sind besorgt um die Preisentwicklung für bestimmte Produkte, um Spareinlagen und Vermögen, um die weltweiten wirtschaftlichen Auswirkungen der US-amerikanischen Zollerhöhungen. " Die EU müsse nun klug reagieren, den Verbraucherschutz mitdenken.

Aktienexperten raten zu Gelassenheit

Die Sprecherin des Deutschen Aktieninstituts, Birgit Homburger, räumt ein, wer jetzt schnell an sein Geld müsse, mache angesichts der Talfahrt an den Aktienmärkten natürlich Verluste. Sie betont aber: "Wer tatsächlich die grundlegenden Anlageregeln befolgt, der muss sich keinerlei Sorgen machen. [...] Dass man breit diversifiziert anlegt, dass man langfristig anlegt und dass man Liquiditätsreserven hat. Man darf als Anleger nie gezwungen sein, seine Aktien verkaufen zu müssen. Und wenn man diese Grundregeln einhält, dann kann einem auch Donald Trump egal sein."

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