Mit seinem globalen Zollpaket entfesselt Trump eine Eskalationsspirale. Danach fordert er die Notenbank Fed auf, nun schnell die Zinsen zu senken. Powell lehnt das ab. Zugleich zeichnet der Fed-Chef ein düsteres Szenario für die US-Wirtschaft, das für neue Abverkäufe an der Wall Street sorgt.
US-Notenbankchef Jerome Powell hat wegen der Zollpolitik von Präsident Donald Trump vor negativen Folgen für die Wirtschaft gewarnt. Powell sagte bei einem Auftritt in Arlington im US-Bundesstaat Virginia, er rechne mit "höherer Inflation und langsamerem Wachstum" sowie steigenden Arbeitslosenzahlen in den Vereinigten Staaten. Trumps jüngste Forderung nach einer Leitzinssenkung wies er zurück.
Der Fed-Chef betonte, es sei nach den Ankündigungen des Präsidenten vom Mittwoch nun klar, dass die Zollaufschläge "deutlich höher als erwartet" ausfielen. Auch die wirtschaftlichen Folgen seien deshalb schwerwiegender. Spätestens in einem Jahr würden die vollen Auswirkungen von Trumps Politik deutlich, prognostizierte er.
Die US-Börsen reagierten auf die Worte des Notenbankchefs mit noch höheren Verlusten. Getrieben wird der Börsenabschwung von der Furcht vor einer Rezession in den USA als größter Volkswirtschaft weltweit. Am frühen Abend lag der Dow-Jones-Index mehr als 4,6 Prozen im Minus.
Für Zinssenkung "zu früh"
Powell nannte es zudem "zu früh" für die von Trump geforderte Leitzinssenkung. Derzeit liegt der Satz, zu dem die US-Zentralbank den Kreditinstituten Geld leiht, in einer Spanne von 4,25 bis 4,5 Prozent. Die Fed sei gut aufgestellt, um auf mehr Klarheit zu warten: "Wir prüfen etwaige Anpassungen unseres geldpolitischen Kurses. Es ist noch zu früh, um zu sagen, welcher geldpolitische Kurs der richtige sein wird."
Kurz vor seiner Rede hatte Trump den Fed-Chef erneut öffentlich zu einem Zinsschnitt gedrängt. Dafür sei es "die perfekte Zeit", schrieb der Republikaner in seinem Onlinedienst Truth Social. Notenbanken betreiben ihre Geldpolitik allerdings unabhängig von Weisungen der Politik.
Der 72-jährige Fed-Chef bekräftigte, dass er bis zum Ende seines Mandats im Amt bleiben will. Seine zweite vierjährige Amtszeit läuft im Mai 2026 aus. Trump hatte Powell in seiner ersten Amtszeit 2018 selbst als Präsidenten der Notenbank nominiert.
Die neuen Trump-Zölle treten ab Samstag in zwei Schritten in Kraft: Zunächst greifen die zum Mindestsatz von zehn Prozent für Länder wie Großbritannien und Brasilien. Kommende Woche Mittwoch folgen die höheren Sätze, darunter die von 20 Prozent für die EU.
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