Donald Trumps Zollstreit erfasst auch die europäischen Märkte. Der Dax startet mit einem deutlichen Minus in den Tag. Analysten befürchten Panik-Verkäufe. Alle Entwicklungen im Liveblog.

Droht nach dem "Black Friday" ein "Panic Monday"? Zum Verkaufsstart am Montag zeigt sich, dass die Furcht vor einem Börsen-Beben nicht unbegründet zu sein scheint. Als Folge der von den USA verhängten Zusatzzölle gehen die internationalen Aktienmärkte immer weiter auf Talfahrt. Zum Handelsauftakt stürzte der Deutsche Aktienindex (Dax) um rund zehn Prozent ab. Er fiel in den ersten Handelsminuten um mehr als 2.100 Zähler auf 18.489 Punkte. Dann folgte eine kleinere Gegenbewegung, das deutsche Börsenbarometer erreichte wieder 19.000 Punkte. Zuvor waren bereits die asiatischen Aktienmärkte eingebrochen.

Auch die Kryptowährung Bitcoin musste herbe Verluste einstecken und sank unter die Marke von 70.000 Punkten.

Dax sackt um zehn Prozent ab – keine Entspannung zwischen den USA und der EU in Sicht

Im Zollkonflikt zwischen den USA und der Europäischen Union zeichnet sich keine Entspannung ab. US-Präsident Donald Trump signalisierte zwar Gesprächsbereitschaft unter bestimmten Bedingungen. Sein Handelsminister Howard Lutnick hatte zuvor aber angekündigt, dass die US-Regierung ihren harten Kurs mit hohen Einfuhrgebühren auf Waren aus fast allen Staaten der Erde durchziehen wolle. 

Die Börsen in China waren am Freitag wegen eines Feiertags geschlossen geblieben. Am Montag sackte der CSI-300-Index mit den wichtigsten chinesischen Festlandsaktien kurz vor Handelsschluss um 7,8 Prozent ab. Der Hang-Seng-Index der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong brach zuletzt um 11,5 Prozent ein.

Wichtige UpdatesFrank DonovitzZeit für einen schnellen Espresso, denn Wachbleiben lohnt sich heute an der Frankfurter Börse.

Der Dax hat ordentlich aufgeholt, zuletzt noch um die vier Prozent im Minus verglichen mit vergangenem Freitag. Die größte Kapriole drehten bislang Rheinmetall-Papiere: von mehr als zehn Prozent minus in ein Plus von zuletzt mehr als fünf Prozent.Link kopierenAuf Facebook teilenAuf X teilenPer E-Mail teilenNiels KruseHallo, auch ich mische mich kurz unter die Kollegen.
"Gute" Nachrichten gibt es von der Kryptofront. Da sieht es zwar immer noch übel aus, aber nicht mehr ganz so übel wie am Vormittag: So hat der Bitcoin derzeit 1,14 Prozent verloren – und liegt nun knapp über der Grenze von 70.000 Dollar. Link kopierenAuf Facebook teilenAuf X teilenPer E-Mail teilenFrank DonovitzUSA: Die Wall Street verliert den Spaß an Trumps Politik.

Bill Ackmann, Milliardär und Hedgefonds-Boss, wünscht sich angesichts "wirtschaftlichem Atomkrieg" lieber "kühlere Köpfe" an die Macht. Im Wahlkampf hatte Ackmann noch die Republikaner unterstützt. Jamie Dimon, mächtiger Chef der US-Großbank J.P. Morgan Chase, verlangt eine "schnelle Lösung" der Zollkonflikte. Dimon warnt vor Inflation und Schädigung der Weltwirtschaft.

Link kopierenAuf Facebook teilenAuf X teilenPer E-Mail teilenYannik SchüllerFalls Sie sich nochmal einen Überblick über die von Trumps Zollhammer am schwersten getroffenen Staaten verschaffen möchte, dann bitte hier entlang:Kleine Staaten, hohe Zölle: Gegen wen Trump besonders hart vorgehtDie USA verhängen für viele Länder der Welt Zölle. Präsident Donald Trump hat die Prozente für unterschiedliche Staaten verkündet – und straft einige hart ab.www.stern.deLink kopierenAuf Facebook teilenAuf X teilenPer E-Mail teilenYannik SchüllerSchlimmer geht immer, stellt "Yahoo Finance" fest. Tatsächlich ist Donald Trump nur der drittmieseste US-Präsident seit 1950 – zumindest, wenn es nach dem S&P 500-Kurs in den Anfangstagen geht.

In den ersten 50 Amtstagen Trump 2.0 ist der Aktienindex um 6,4 Prozent gefallen. Noch schlechter schnitten nur seine beiden republikanischen Vorgänger Richard Nixon (-7,2 Prozent, 1973) und George W. Bush (-13,6 Prozent, 2001) ab.

Die drei wirtschaftlich rosigsten Anfangstage hingegen hatten allesamt Demokraten: Bill Clinton (+4,2 Prozent, 1993), Barack Obama (+5,7 Prozent, 2013) und John F. Kennedy (+9,4 Prozent, 1961). Link kopierenAuf Facebook teilenAuf X teilenPer E-Mail teilenFrank DonovitzNur so nebenbei: Rheinmetall-Chef Armin Papperger erwarb heute 290 Rheinmetall-Aktien für je 1.065 Euro sowie je 380 Papiere für je rund 1.058 Euro. Das macht ein Gesamtvolumen von rund 711.000 Euro.Link kopierenAuf Facebook teilenAuf X teilenPer E-Mail teilenPhil GöbelAsien: Schlimmster Börsentag aller Zeiten

In Asien ganz allgemein hat dieser Tag historische Ausmaße angenommen: Um 12 Uhr unserer Zeit schlossen die Märkte mit dem höchsten Minus aller Zeiten.

In Taipeh stürzten die Kurse im Schnitt um 9,7 Prozent – der höchste Wert aller Zeiten. Die Börse in Hongkong schloss mit mehr als 13 Prozent im Minus. Es ist der größte Verlust seit knapp 30 Jahren. Die japanische Börse in Tokio büßte fast acht Prozent ein.Link kopierenAuf Facebook teilenAuf X teilenPer E-Mail teilenYannik SchüllerAch, schau an. Knickt da etwa der erste große Player ein? Wie die "New York Times" berichtet, will Südkoreas Handelsminister Cheong In-kyo noch diese Woche nach Washington reisen, um über die pauschalen 25-Prozent-Zölle gegen sein Land zu verhandeln. Toi, toi, toi. Link kopierenAuf Facebook teilenAuf X teilenPer E-Mail teilenFrank DonovitzAlso als Bulle – Symboltier der Kurs-Optimisten – hat man es heute natürlich nicht leicht. Stand Lunch-Time Frankfurt, bei immer noch minus viereinhalb Prozent im Dax, und noch ohne Orientierung, was New York nachher macht. 

Aber der Handel bisher läuft ziemlich "rational", macht mich also nicht zum brummigen Bären, dem Symboltierchen der Kurs-Pessimisten. 😄Link kopierenAuf Facebook teilenAuf X teilenPer E-Mail teilenYannik SchüllerFrank, Moin! Bist du heute eher als Bulle oder Bär unterwegs?Die berühmte Bronzestatue des "Charging Bull" im New Yorker FinanzdistriktDie berühmte Bronzestatue des "Charging Bull" im New Yorker Finanzdistrikt. Jimin Kim / IMAGOLink kopierenAuf Facebook teilenAuf X teilenPer E-Mail teilenFrank DonovitzKaum schreibt man über Rheinmetall-Aktien, fanden sich zwischendurch auch schon wieder Käufer der Papiere. Generell haben sich die Aussichten für das Unternehmen ja nicht über Nacht verschlechtert: Europa wird seine Verteidigungsausgaben massiv erhöhen in den kommenden Jahren. Und davon wird der Konzern profitieren.

Warum die Kursverluste heute Vormittag? Rheinmetall-Aktien waren zuletzt einfach enorm gestiegen. Und damit auch richtig teuer, gemessen an den bisher verfügbaren Geschäftserwartungen. Da darf man durchaus mal Kursgewinne mitnehmen.Link kopierenAuf Facebook teilenAuf X teilenPer E-Mail teilenPhil GöbelRheinmetall und Adidas größte deutsche Verlierer

Schön, dass du da bist!

Die größten deutschen Verlierer sind momentan übrigens eher zwei Überraschung: Die Aktien von Adidas von Rheinmetall fielen bis 11.50 Uhr um knapp zehn Prozentpunkte. 

Bemerkenswert, wenn man bedenkt, dass sich das Rüstungsunternehmen in den vergangenen Monaten über eine echte Kursexplosion in die andere Richtung freuen konnte. Woran liegt das, Frank?Link kopierenAuf Facebook teilenAuf X teilenPer E-Mail teilenFrank DonovitzLiebe Leserinnen, lieber Leser, ich geselle mich zu meinen Kollegen Phil und Yannik hinzu.

Durchatmen. Der Börsen-Vormittag in Frankfurt war nichts für schwache Nerven. Eher was für Profis. Nach dem heftigen Rumms von minus zehn Prozent zum Handelsstart fanden sich durchaus auch Käufer.

Am besten hielt sich Aktien des Medizindiagnostik-Konzerns Qiagen – nach guten Geschäftszahlen. Weniger geprügelt war das, was Verbraucher hierzulande immer brauchen, Energie (E.on, RWE) und Haushaltsprudukte (Symrise, Beiersdorf, Henkel) zum Beispiel. Knackig dagegen die Verluste bei Werten, die zuletzt enorme Kursgewinne hatten: Rüstung (Rheinmetall, Airbus) und Industrie (Heidelberg Materials, Siemens) zum Beispiel. Gewinne mitnehmen, ab in sichere Zinswerte, Pulver trocken halten. Das war wohl die Devise der meisten Börsianer heute Vormittag.

Bislang keine Panik auf dem Frankfurter Parkett. Kühles Handeln ist angesagt.Link kopierenAuf Facebook teilenAuf X teilenPer E-Mail teilenPhil GöbelBereits seit dem Morgen kommt es beim Online-Broker "Trade Republic" zu Problemen mit der App. Wie mehrere Medien berichten, ist es Kunden derzeit nicht möglich, Produkte zu verkaufen. Andere berichten von plötzlich leeren Portfolios oder nur Teilen, die ihnen angezeigt werden. 

Möglicherweise gibt es Server-Probleme, weil der gleichzeitige Ansturm der Kunden für Verkäufe zu groß war.Link kopierenAuf Facebook teilenAuf X teilenPer E-Mail teilenYannik SchüllerWie sagte ein bekannter deutscher Hobbyheimwerker noch gleich? "Krise kann auch geil sein."

Finanz-Urgestein Warren Buffett dürfte ihm da zustimmen. Wie unter anderem das indische Branchenmagazin "Mint" berichtet, ist der 94-Jährige mit seiner Holdinggesellschaft Berkshire Hathaway Trumps Zollhammer gekonnt ausgewichen.

Im Gegensatz zu zu den allermeisten seiner Milliardärskollegen hat Buffet dieses Jahr ordentlich verdient. Seit Jahresbeginn soll sein Vermögen um 12,7 auf 155 Milliarden Dollar gewachsen sein. Nur zum Vergleich: In derselben Zeitspanne habe Trumps Schattenvize Elon Musk 130 Milliarden Dollar verloren.

Wie Buffet das angestellt hat? Er hat rechtzeitig vor dem Crash verkauft. Seine Holding Berkshire Hathaway hatte vergangenes Jahr rund zwei Drittel seiner Apple-Anteile veräußert. Der Aktienwert des Techriesen ist allein im vergangenen Monat um mehr als 25 Prozent gefallen – weil Anleger fürchten, dass Apple, das seine Produkte in China herstellen lässt, besonders hart von Trumps Zöllen getroffen wird. 
Laut dem Magazin "Fortune" hat Buffet vor allem in sogenannte "treasury bills" investiert. Das Schuldverschreibungen, mit denen sich die US-Regierung für kurzfristige Kredite bedienen kann. Warren Buffet im Jahr 2008Warren Buffet im Jahr 2008. Arne Dedert / DPALink kopierenAuf Facebook teilenAuf X teilenPer E-Mail teilenMehr ladenTickarooLive Blog Software
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