- Seit Mitternacht streiken die Angestellten von insgesamt 13 deutschen Flughäfen.
- Die Gewerkschaft Verdi hat die Angestellten von Flughafenbetreibern, Bodenverkehrsdiensten und Luftsicherheit aufgefordert, die Arbeit für 24 Stunden niederzulegen.
- Sie fordert in den laufenden Verhandlungen acht Prozent mehr Lohn.
- Der Streik wirkt sich auch auf Flugverbindungen in die Schweiz aus.
Auch die Warnstreiks in anderen Einrichtungen des Bundes und der deutschen Kommunen sollen in dieser Woche weitergehen. Die nächste Verhandlungsrunde für den öffentlichen Dienst ist für diesen Freitag, 14. März in Potsdam geplant.
Warnstreiks noch grösser als geplant
Den bereits seit Freitag geplanten Warnstreiks im öffentlichen Dienst sollen sich heute auch Beschäftigte der Luftsicherheitsbereiche anschliessen, wie Verdi am Samstag ankündigte. Diese arbeiten in der Fluggastkontrolle, der Personal-, Waren- und Frachtkontrolle sowie in Service-Bereichen. Für sie wird derzeit ein neuer Manteltarifvertrag mit den Arbeitgebern im Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) verhandelt. Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 26. und 27. März angesetzt.
Von den Warnstreiks in beiden Tarifkonflikten sind folgende Flughäfen betroffen: Hamburg, Bremen, Hannover, Berlin, Düsseldorf, Dortmund, Köln/Bonn, Leipzig/Halle, Frankfurt, Stuttgart und München. An den Airports Weeze bei Düsseldorf und Karlsruhe/Baden-Baden sind nur Beschäftigte des Luftsicherheitsbereichs zum Ausstand aufgerufen.

Der Flugverkehr wird in weiten Teilen Deutschlands zum Erliegen kommen: Nach einer ersten Schätzung des Flughafenverbands ADV fallen allein wegen des Ausstands im öffentlichen Dienst und bei den Bodenverkehrsdiensten voraussichtlich mehr als 3400 Flüge aus und rund 510'000 Passagiere können ihre Reisen nicht wie geplant antreten.
Nach Angaben der Deutschen Flugsicherung gibt es derzeit an einem durchschnittlichen Tag rund 6000 Flugbewegungen an deutschen Flughäfen. Dazu kommen noch rund 3000 Überflüge im deutschen Luftraum.
Forderungen der Gewerkschaft
Die Gewerkschaft fordert in den Tarifverhandlungen von Bund und Kommunen unter anderem acht Prozent mehr Lohn, mindestens aber monatlich 350 Euro mehr sowie drei zusätzliche freie Tage. Die Arbeitgeber legten bisher kein konkretes Angebot vor.
In der Luftsicherheit fordert Verdi unter anderem die Verbesserung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes, 30 Tage Urlaub und Zusatzurlaub für Schichtarbeit sowie die freie Arztwahl bei den regelmässigen verpflichtenden ärztlichen Eignungsuntersuchungen der Beschäftigten. Die im BDLS organisierten Arbeitgeber kritisierten die Warnstreikausweitung: «Die nun angesetzten Streikmassnahmen an 13 Flughäfen sind nicht zielführend und unterstreichen lediglich die Masslosigkeit seitens der Gewerkschaften, mit der wir auch in dieser Verhandlungsrunde wieder einmal konfrontiert werden», sagte BDLS-Verhandlungsführer Christian Huber.
In der laufenden Tarifrunde des öffentlichen Dienstes wurden bereits die Flughäfen in Köln, Düsseldorf, Hamburg und München bestreikt, wo es jeweils zu zahlreichen Flugausfällen gekommen war. Laut ADV waren davon bereits 800'000 Passagiere betroffen.
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