Nach dem gestrigen Kurssturz an der Wall Street folgen heute die asiatischen Märkte tief ins Minus. Die US-Politik schürt Ängste über die Konjunkturaussichten in den USA, trotzdem könnte der DAX heute fester starten.
Während an der Wall Street die Angst vor einem massiven Konjunkturabschwung zu regieren scheint, könnte sich der DAX heute zumindest behaupten. Der Broker IG taxiert den deutschen Leitindex jedenfalls rund 0,1 Prozent höher auf 22.652 Punkte. Der DAX hatte gestern in der Spitze mehr als zwei Prozent nachgegeben, bevor er mit 22.621 Zählern 1,7 Prozent schwächer aus dem Handel ging.
Portfoliomanager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners wies zugleich auf die ungewöhnlich starken Schwankungen in der vergangenen Woche hin. "Das zeigt, wie groß die Verunsicherung unter den Anlegerinnen und Anlegern aktuell ist. Und das, obwohl der DAX in der Nähe seines Rekordhochs notiert", sagte der Experte. Diese Volatilität dürfte weiter anhalten.
Kurssturz an der Wall Street
Vor allem die Vorgaben aus den USA geben den Investoren heute zu denken. Die Furcht vor einem wirtschaftlichen Abschwung, ausgelöst durch die amerikanischen Handelszölle, ließ die Anleger an der Wall Street gestern flüchten. Der US-Standardwerteindex Dow Jones verabschiedete sich mit einem Minus von 2,1 Prozent bei 41.911 Punkten aus dem Handel.
Der breit gefasste S&P 500 verlor 2,7 Prozent auf 5.614 Zähler, und der technologielastige Nasdaq gab sogar 4,0 Prozent auf 17.468 Stellen nach. Der im vergangenen Monat erreichte Höchststand des S&P 500 ist um vier Billionen Dollar geschrumpft.
"Die Stimmung an den Märkten hat sich schnell vom Optimismus nach den US-Wahlen zu ernsthaften Rezessionsängsten gewandelt, die durch die anhaltende politische Unsicherheit und eine Reihe schwacher Wirtschaftsdaten genährt werden", sagte Tony Sycamore, Marktanalyst bei IG.
Die Besorgnis der Anleger über eine mögliche Konjunkturabschwächung hat sich nach einem Interview des US-Präsidenten Donald Trump im US-Fernsehen verschärft. Darin sprach Trump von einer "Übergangszeit" und weigerte sich darüber zu sprechen, ob die von ihm verhängten Zölle zu einer Rezession in den USA führen würden.
Asiatische Aktien brechen ein
Die asiatischen Aktien folgen am Morgen der Wall Street und fallen deutlich. In Tokio gab der 225 Werte umfassende Nikkei-Index um 1,6 Prozent auf 36.434 Punkte nach. Der breiter gefasste Topix notierte 1,8 Prozent niedriger bei 2.651 Zählern.
Sogar chinesische Aktien, die in diesem Jahr einen Höhenflug erlebt haben, können sich der gedrückten Stimmung nicht entziehen. Die Börse Shanghai verlor 0,5 Prozent auf 3.350 Stellen. Der Blue-Chip-Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen fiel um 0,5 Prozent auf 3.907 Punkte.
Tesla-Aktie stürzt ab
Die Aktie des von Elon Musk geführten Elektroautobauers Tesla ist gestern um mehr als 15 Prozent auf 222 Dollar gefallen und hat damit auch die letzten Kursgewinne nach der US-Präsidentenwahl vom November wieder eingebüßt. Zuvor hatte ein weiterer Analyst die Prognose für die Tesla-Auslieferungen gesenkt. Nachbörslich gab der Kurs weitere drei Prozent nach. Seit dem Rekordhoch Mitte Dezember beläuft sich das Minus inzwischen auf mehr als 50 Prozent.
Henkel will eine Milliarde Euro in Aktienrückkauf stecken
Der Konsumgüterkonzern Henkel hat den Rückkauf eigener Aktien für bis zu einer Milliarde Euro angekündigt. Dabei sollen die im DAX gelisteten Vorzugsaktien im Wert bis zu 800 Millionen Euro erworben werden. Die restlichen 200 Millionen Euro sollen in den Kauf von Stammpapieren gesteckt werden. "Dies entspricht auf Basis der aktuellen Börsenkurse einem Anteil von rund 2,7 Prozent des Grundkapitals der Gesellschaft." Das Unternehmen kommt derzeit auf einen Börsenwert von knapp 36 Milliarden Euro.
Oracle enttäuscht
Die Investitionszurückhaltung der Kunden und harter Wettbewerb im Cloud-Geschäft haben Oracle erneut ein Quartalsergebnis unter Markterwartungen eingebrockt. Im abgelaufenen Quartal stiegen die Erlöse den Angaben zufolge währungsbereinigt um acht Prozent auf 14,1 Milliarden Dollar und der Reingewinn um vier Prozent auf 1,47 Dollar je Aktie. Analysten hatten jedoch auf einen Umsatz von 14,39 Milliarden Dollar und einen Überschuss von 1,49 Dollar je Aktie gehofft.
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