Nach der Aufhebung eines Ausreiseverbots für den britisch-amerikanischen Influencer Andrew Tate, der in Rumänien wegen Verdachts auf Vergewaltigung und sexuelle Ausbeutung unter Strafverfolgung steht, sind er und sein mit angeklagter Bruder Tristan im US-Bundesstaat Florida eingetroffen. Die Tate-Brüder seien sicher in Fort Lauderdale nahe Miami gelandet, teilte ein Pressesprecher von Andrew und Tristan Tate am Donnerstag mit. Die Flughafenbehörden in der rumänischen Hauptstadt Bukarest hatten zuvor die Ausreise der Brüder bestätigt.

Das Ausreiseverbot gegen Tate war zuvor aufgehoben worden. Ungeachtet dessen blieben der 38-Jährige und sein zwei Jahre jüngerer Bruder Tristan „unter juristischer Kontrolle“, erklärte die für den Kampf gegen die organisierte Kriminalität zuständige Staatsanwaltschaft. Die beiden Beschuldigten müssten „zu jeder Anhörung“ erscheinen.

Nach Angaben des Tate-Teams wurden den Brüdern am Donnerstag mehrere ihrer in Rumänien beschlagnahmten Vermögenswerte zurückgegeben. Dabei handelt es sich demnach um „alle zuvor eingefrorenen Bankkonten“, „Immobilienbesitz“, Luxusautos und Firmenbeteiligungen.

Druck von Donald Trump

Tage vorher hatten Medien berichtet, dass es vonseiten der neuen US-Regierung von Präsident Donald Trump Druck auf Rumänien gegeben habe, die Tate-Brüder ausreisen zu lassen. Richard Grenell, Trumps Sondergesandter für Sondermissionen, habe den rumänischen Außenminister Emil Hurezeanu bei einem zufälligen Treffen bei der Münchner Sicherheitskonferenz darauf angesprochen. Hurezeanu hatte dazu erklärt, Grenell habe ihm in München gesagt, die USA würden sich für den Fall Tate interessieren. Dies habe er aber nicht als Druckausübung empfunden, sagte der Minister weiter.

Andrew Tate hat die britische und die US-Staatsbürgerschaft. Der frühere Kickboxer wurde vor allem mit frauenfeindlichen Sprüchen und Ansichten in Onlinenetzwerken bekannt. Zwar wurde er aus mehreren Netzwerken verbannt, bei X hat er jedoch weiterhin mehr als zehn Millionen Follower.

In Rumänien wird dem 38-Jährigen unter anderem die Bildung einer organisierten kriminellen Vereinigung, Menschenhandel, sexueller Missbrauch und Geldwäsche vorgeworfen. Tate war 2022 festgenommen und später unter Hausarrest gestellt worden. Der Hausarrest wurde Mitte Januar aufgehoben.

Konkret hatte die Staatsanwaltschaft den Tates vorgeworfen, junge Frauen dazu gezwungen zu haben, bei kommerziell verbreiteten Sex-Videos mitzuwirken. Mit Manipulationstechniken wie der sogenannten Loverboy-Methode hätten sie die Opfer von sich abhängig gemacht. In einer ersten Anklage vom Juni 2023 wurde den Brüdern und den mutmaßlichen Mittäterinnen Vergewaltigung, Menschenhandel und der Bildung einer kriminellen Organisation vorgeworfen.

Im Dezember vorigen Jahres hatte das Berufungsgericht in Bukarest diese Anklage für regelwidrig erklärt. Aussagen von zwei Opfern seien ungültig und könnten nicht als Beweismittel akzeptiert werden, erklärte das Gericht unter anderem zur Begründung.

Die Staatsanwaltschaft hatte zuletzt insgesamt 34 Frauen als Opfer der Tates identifiziert, darunter eine 15-Jährige. Durch die Ausbeutung der Frauen sollen sich die Brüder einen kriminellen Gewinn in Höhe von mindestens 2,8 Millionen Dollar (2,5 Millionen Euro) verschafft haben. Die beiden Brüder weisen alle Vorwürfe zurück.

Gegen die Brüder laufen auch in Großbritannien Ermittlungen, unter anderem wegen Vergewaltigung und Steuerhinterziehung.

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