Eine Woche nach der Bundestagswahl sind die Bürger in Hamburg erneut aufgerufen, an die Urne zu gehen. Bei der Bürgerschaftswahl wird ein neues Parlament für die nächsten fünf Jahre gewählt.

Eine aktuelle Insa-Umfrage im Auftrag der „Bild“ deutet hohe Verluste für die SPD und die Grüne an. Die Sozialdemokraten steht in der Sonntagsfrage zur Bürgerschaftswahl bei 32 Prozent – ein Minus von 7,2 Prozentpunkten im Vergleich zur Wahl vor fünf Jahren. Auch die Grünen rutschen in der Wahlabsicht auf 16 Prozent ab (minus 8,2 Prozentpunkte).

Gewinner sind die CDU, die in der Insa-Erhebung auf 17 Prozent kommt (plus 5,8 Prozentpunkte) sowie die Linke mit 13 Prozent (plus 3,9 Prozentpunkte) und die AfD mit 11 Prozent (plus 5,7 Prozent). Die FDP und das BSW dürften den Einzug in die Hamburger Bürgerschaft mit drei Prozent verpassen.

Für die Fortsetzung der rot-grünen Koalition unter dem Ersten Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) würde es trotz Verlusten noch reichen. Doch die Sozialdemokraten könnten auch eine Koalition mit der CDU unter ihrem Spitzenkandidaten Dennis Thering eingehen.

Grüne leiden unter Wählerwanderung zur Linkspartei

Ambitionen, Tschentscher abzulösen und selbst Erster Bürgermeister zu werden, müssen Thering wie auch Wirtschaftssenatorin Katharina Fegebank, Spitzenkandidatin der Grünen, wohl begraben. Auch bei einer Direktwahl des Ersten Bürgermeisters würden sich 49 Prozent der Hamburger nach einer Befragung von Infratest dimap vom 20. Februar für Tschentscher entscheiden, nur je 16 Prozent für Thering oder Fegebank.

Die Grünen leiden seit der Bundestagsabstimmung über eine Migrationswende, für die die CDU Stimmen der AfD in Kauf nahm, unter einer Abwanderung ihrer Wähler zur Linkspartei. Die Partei ging in Fundamentalopposition zur CDU unter Friedrich Merz, während sich die Grünen bei aller Kritik weiter offen für eine Koalition mit der Union zeigten.

„Die Linke surft gerade auf einer Welle, die wir aus unserer jüngeren Geschichte auch kennen“, sagte Fegebank „Bild“. „Wir werden jetzt aber nicht plötzlich linker, sondern bleiben bei unseren Positionen für die moderne Stadt.“

Der Wahltermin in Hamburg stand bereits im vergangenen April fest – lange vor dem Bruch der Ampel-Koalition, der zu Neuwahlen am vergangenen Sonntag führte. CDU, Linke und FDP in Hamburg forderten anfangs eine Zusammenlegung der Termine, was SPD und Grüne aber ablehnten. Sie begründeten dies mit rechtlichen Risiken bei einer Verschiebung der Wahl.

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