UN-Generalsekretär António Guterres hat Entwicklungshilfe-Kürzungen durch die USA und europäische Staaten als „Verbrechen“ bezeichnet. Während einer viertägigen Reise nach Bangladesch traf er am Freitag den Interimsregierungschef, Nobelpreisträger Muhammad Yunus, und machte sich ein Bild von der Lage der mehr als eine Million Rohingya-Flüchtlinge, die angesichts der Entwicklungshilfe-Kürzungen einer noch ungewisseren Zukunft entgegensehen.
Yunus und Guterres besuchten Flüchtlingslager im südlichen Küstenbezirk Cox's Bazar, trafen Flüchtlinge und Politiker und informierten sich über die Notlage. „Kürzungen sind ein Verbrechen“, sagte Guterres einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur Sangbad Sangstha zufolge zu Yunus.
Die Abwicklung der US-Entwicklungshilfebehörde USAID hat die Sorgen von Rohingya-Flüchtlingen in Cox's Bazar und andernorts in Bangladesch verschärft. Die Vereinten Nationen würden alles tun, was in ihrer Macht stehe, um angemessene Mittel für die Rohingya sicherzustellen, sagte Guterres. Das Welternährungsprogramm (WFP) erklärte jüngst, es habe keine andere Möglichkeit, als die Lebensmittelhilfen für die Rohingya von April an zu halbieren, wenn sich dafür keine angemessene Finanzierung finde. Guterres zeigte sich besorgt über die Entscheidung westlicher Länder, ihre Verteidigungsausgaben zu erhöhen, während Entwicklungshilfen weltweit zusammengestrichen würden.
Yunus, der im August nach der Absetzung der langjährigen Ministerpräsidentin Sheikh Hasina an die Macht kam, sprach sich bei dem Treffen mit Guterres für Unterstützung der UN für eine würdevolle Rückkehr der Rohingya in ihre Heimat im Staat Rakhine im Westen von Myanmar aus. Zudem bat er den UN-Generalsekretär, angemessene humanitäre Unterstützung und Lebensmittel für die Rohingya zu mobilisieren.
„Wir versuchen, auf die Notlage der Rohingya aufmerksam zu machen. Die Welt sollte wissen, wie sehr sie leiden. Es herrscht ein Gefühl der Frustration“, wurde Yunus zitiert. Guterres sagte später bei einer Pressekonferenz: „Wir können nicht akzeptieren, dass die internationale Gemeinschaft die Rohingya vergisst.“ Er werde alle Länder kontaktieren, die Hilfe leisten könnten.
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