Vor Monaten liefern die USA der Ukraine Munition vom Typ GLSDB. Doch an der Front können die Raketenbomben ihre Wirkung aufgrund russische Störsender nicht entfalten. Nun will Washington in Kürze eine modernisierte Version der Hightech-Geschosse auf den Weg schicken.
Die USA stehen einem Bericht zufolge kurz davor, die Lieferung von präzisionsgelenkten Bomben des Typs GLSDB an die Ukraine wieder aufzunehmen. Wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf zwei mit der Sache vertraute Personen meldet, wurde die Munition modernisiert, um russischen Störattacken besser widerstehen zu können.
Die Meldung kommt zu einem Zeitpunkt, nachdem sich Berichte gehäuft hatten, wonach die Vorräte der Ukraine an GPS-gesteuerten taktischen Raketen (ATACMS) vom US-Hersteller Lockheed Martin erschöpft sind. US-Präsident Trump hatte erst am Dienstag zugestimmt, die Waffenlieferungen an die Ukraine nach einer mehrtägigen Pause wieder aufzunehmen.
Das Kürzel GLSDB steht für Ground Launched Small Diameter Bomb (etwa: bodengestützte Bombe mit kleinem Durchmesser). Die Waffe besteht im Kern aus zwei Komponenten: Einer Bombe mit Sprengkopf und ausklappbaren Flügeln vom Luftfahrtkonzern Boeing und einem Startsystem, mit dem die Spezialmunition vom Boden aus abgefeuert werden kann, hergestellt vom schwedischen Rüstungskonzern Saab. Die Reichweite der Flügelbombenrakete geben die Hersteller mit bis zu 150 Kilometern an. Die Geschosse sollen verbunkerte Befehlsstände, Radaranlagen, Geschützstellungen oder Munitionslager tief im Hinterland der Front punktgenau zerstören können.
Inwieweit die GLSDB-Munition nun verbessert wurde, ist unklar. Die Modifikationen beziehen sich laut Reuters unter anderem auf die "Verstärkung von Verbindungen innerhalb der Waffe, um ihre Widerstandsfähigkeit zur erhöhen". Dem Bericht zufolge wurden in den vergangenen Wochen 19 GLSDB-Bomben getestet, um ihre Wirksamkeit zu überprüfen. Die Wiedereinführung der Munition auf dem Schlachtfeld könnte in den kommenden Tagen erfolgen, da in Europa bereits Bestände vorhanden seien. Reuters zufolge liegt der letzte Einsatz der Waffe durch die Ukraine bereits Monate zurück.
Unter dem damaligen US-Präsidenten Joe Biden wurde die Lieferung von GLSDB-Munition an die Ukraine genehmigt. Doch die Bomben bewährten sich nicht an der Front. Im vergangenen Sommer meldete Reuters, dass Russlands elektronische Kriegsführung das interne Navigationssystem der Waffe störe, sodass die Bomben ihr beabsichtiges Ziel häufig verfehlten. Hersteller Boeing wirbt zwar damit, dass die GLSDB-Geschosse auch über Mechanismen gegen das sogenannte Jamming verfügen. Doch offenbar reichten diese bislang nicht aus.
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