Kremlchef Wladimir Putin hat nach Bekunden des US-Präsidenten Donald Trump nicht gefordert, alle Hilfen für die Ukraine einzustellen. Im US-Sender Fox News antwortete Trump auf die Frage der Moderatorin, ob Putin einen sofortigen Stopp sämtlicher Hilfen für die Ukraine gefordert habe: „Nein, das hat er nicht. Wir haben nicht über Hilfen gesprochen.“
Allerdings blieb unklar, auf welche Art von Unterstützung er sich dabei bezog – ob es also um militärische, finanzielle oder humanitäre Hilfe ging.
Der Kreml hatte nach dem Telefonat der beiden Präsidenten mitgeteilt, Putin habe in dem Gespräch eine Reihe von Forderungen der russischen Seite benannt. Unabdingbar sei etwa, dass der Westen keine weiteren Waffen und Geheimdienstinformationen mehr an die Ukraine liefere.
++ Alle Entwicklungen zur Zukunft der Ukraine im Liveticker ++
Trump bezeichnete sein Telefonat mit Putin als „großartig“. Sie hätten sich fast zwei Stunden lang über viele verschiedene Dinge unterhalten. Auf die Frage, warum Putin einer sofortigen Beendigung der Angriffe auf Energieanlagen zugestimmt habe, nicht aber einer vollständigen Waffenruhe, entgegnete der Republikaner: „Im Moment sind viele Waffen aufeinander gerichtet. Und eine Waffenruhe, ohne noch ein bisschen weiterzugehen, wäre schwierig gewesen.“ Auch hier blieb offen, was genau er damit meinte.
Selenskyj: Putin lehnte Waffenruhe „effektiv ab“
Angesichts neuer russischer Angriffe auf sein Land warf der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Putin vor, einen auf dem Tisch liegenden Waffenruhe-Vorschlag „effektiv abgelehnt“ zu haben. „Heute hat Putin den Vorschlag für einen vollständigen Waffenstillstand effektiv abgelehnt“, erklärte Selenskyj auf X mit Blick auf das Telefonat zwischen US-Präsident Trump und Putin. Es seien Ziele in der Ukraine getroffen worden, „insbesondere auf zivile Infrastrukturen“. Auch ein Krankenhaus in der grenznahen ukrainischen Region Sumy sei von einer Schahed-Drohne iranischer Bauart getroffen worden, erklärte Selenskyj. Von weiteren Angriffen war ihm zufolge auch die Hauptstadt Kiew betroffen.
In ihrem mit Spannung erwarteten Telefonat hatten sich der Kremlchef und US-Präsident Trump am Dienstag auf eine 30-tägige Aussetzung russischer Angriffe auf die ukrainische Energieinfrastruktur geeinigt. Putin habe der Armee umgehend einen entsprechenden Befehl erteilt.
Der ukrainische Präsident Selenskyj begrüßte zwar den Schritt. Zu den konkreten Vorschlägen könne Kiew sich aber erst äußern, wenn es „vom US-Präsidenten und von der US-Seite die Details erfahren“ habe.
Trump sagte im Interview, dass Russland im Moment einen Vorteil habe. Er sprach erneut davon, dass Tausende ukrainische Soldaten eingekreist seien. „Das ist nicht gut“, sagte Trump. Die ukrainische Regierung hatte am Wochenende die von Trump übernommene Darstellung Moskaus zurückgewiesen, dass im westrussischen Gebiet Kursk ukrainische Einheiten eingekreist seien. „Aussagen über Tausende ukrainische Soldaten, die eingekesselt sind, sind daher nicht korrekt“, sagte der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umjerow bei Fox News.
Putin hatte vor mehr als drei Jahren den Krieg gegen das Nachbarland befohlen, um die Ukraine in den russischen Einflussbereich zurückzuzwingen. Gegen die Invasion wehrt sich die Ukraine seither mit westlicher Hilfe. Ihre Truppen sind aber zuletzt an etlichen Frontabschnitten in die Defensive geraten.
Trump sprach in dem Fox-News-Interview auch über das Thema Handel in Kriegszeiten. „Mit Russland haben wir nicht so viel Handel“, sagte der 78-Jährige. Aber die Führungen beider Länder würden das gern ändern, ergänzte er. Russland habe etwa Seltene Erden und andere Dinge, die die USA brauchen könnten.
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke