In der Nacht zum Dienstag greift die israelische Luftwaffe erstmals seit Beginn der Waffenruhe wieder Ziele im Gazastreifen an. Darauf folgt nun eine Bodenoffensive. Die Armee erklärt in einer Stellungnahme ihr neues Ziel.

Israels Armee hat eigenen Angaben zufolge eine Bodenoffensive im Gazastreifen begonnen. Ziel sei es, eine begrenzte Pufferzone zwischen dem Norden und dem Süden des Gebiets zu schaffen, teilte das israelische Militär mit. Die der Darstellung nach "gezielten Bodenangriffe" folgen auf massive israelische Luftschläge auf das Küstengebiet seit der Nacht zum Dienstag, mit denen die seit Januar geltende Waffenruhe de facto endete.

Bodentruppen hätten als Teil der Offensive auch ihre Kontrolle im sogenannten Netzarim-Korridor ausgeweitet, hieß es weiter. Dieser teilt den Küstenstreifen in eine nördliche und eine südliche Hälfte. Israelische Soldaten seien bis zur Mitte des strategisch bedeutsamen Korridors vorgerückt.

Im Februar hatte Israels Armee sich als Teil der Waffenruhe-Vereinbarung mit der Hamas, abgesehen von einem ein Kilometer breiten Gebiet unmittelbar an der Grenze zu Israel, aus dem Netzarim-Korridor zurückgezogen. Damit konnten Palästinenser, die infolge des Krieges aus den Städten des Nordens in den Süden vertrieben wurden, in großer Zahl in ihre Wohnorte zurückkehren. Die Auswirkungen auf die Bewegung der Bewohner des Gazastreifens waren zunächst unklar.

Netanjahu: "Dies ist erst der Anfang"

Die Bodentruppen seien in den vergangenen 24 Stunden im Zentrum sowie im Süden des Gazastreifens im Einsatz gewesen, teilte Israels Armee weiter mit. Das israelische Militär will eigenen Angaben zufolge mit Hilfe der "gezielten Bodeneinsätze" auch eine nicht weiter beschriebene "Sicherheitszone" erweitern.

Erstmals seit Beginn einer Waffenruhe vor rund zwei Monaten hatte die israelische Luftwaffe in der Nacht zum Dienstag wieder massiv Ziele der Hamas und des Palästinensischen Islamischen Dschihad (PIJ) im Gazastreifen bombardiert. Dabei wurden nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde bislang mindestens 436 Menschen getötet, darunter 183 Minderjährige und 94 Frauen. Die Angaben unterscheiden nicht zwischen Zivilisten und Kombattanten und lassen sich derzeit nicht unabhängig verifizieren.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu verteidigte die Angriffe. "Wir haben den Kampf wieder mit aller Macht aufgenommen", sagte er in einer Videoübertragung. "Von jetzt an werden Verhandlungen nur unter Feuer geführt." Zu den Angriffen sagte er: "Dies ist erst der Anfang." Israel werde weiter gegen die Hamas kämpfen, bis alle Kriegsziele erreicht seien. Dies seien die Rückführung aller Geiseln, die Zerstörung der Hamas und die Gewährleistung, dass Gaza keine Bedrohung mehr für Israel darstellen könne.

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