Angesichts der neuen israelischen Bodenoffensive im Gazastreifen hat Israels Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, im Gespräch mit WELT TV das erneute militärische Vorgehen verteidigt. Die Maßnahmen seien notwendig, um die Freilassung der verbliebenen Geiseln aus der Gewalt der Hamas-Terroristen zu erzwingen.
„Wir haben einen Pakt mit dem Teufel gemacht. Wir haben überhaupt keine Wahl“, sagte Prosor mit Blick auf das Abkommen, das die Freilassung inhaftierter Palästinenser im Austausch gegen israelische Geiseln beinhaltete. Viele der Entlassenen hätten „Blut an den Händen“, betonte er. Unter anderem sei ein Mann dabei, der für den Tod von 45 Israelis verantwortlich sei und 48 Mal zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden ist. „Aus diesen 1900, die aus dem Knast rauskommen, werden viele mehr weiter israelische Zivilisten töten“, prognostizierte Prosor.
Der Botschafter machte deutlich, dass die Hamas nicht bereit sei zu verhandeln: „Nur militärischer Druck hat Hamas in der Vergangenheit davon überzeugt, die Geiseln zurück nach Hause zu bringen.“ Ein Waffenstillstand ohne Gegenleistung sei für Israel keine Option: „Die Hamas will das nicht fortsetzen. Bei uns ist klar: Waffenstillstand nur, damit die Geiseln wieder zurückkommen.“
Seit dem Ende der letzten Feuerpause hat Israel seine Angriffe auf den Gazastreifen erneut deutlich ausgeweitet. Die Armee kündigte am Donnerstag eine neue Bodenoffensive in Rafah im Süden an – einer Stadt, in der sich laut UN mehr als eine Million palästinensische Binnenflüchtlinge aufhalten. Auch im Norden und im Zentrum des Gazastreifens werden Bodenkämpfe fortgesetzt. Zeitgleich bombardiert die israelische Luftwaffe Ziele im Küstenstreifen. Im Fokus stehen dabei Einrichtungen der Hamas.
Prosor bezeichnete die Hamas als „ein Krebsgeschwür“, das Metastasen bilde: „Wenn man es nicht bekämpft, wird es schlimmer. Wir müssen diese militärische Infrastruktur beseitigen.“ Durch das Verhalten der Hamas sei klar, dass sie eigentlich keinen Frieden wolle. „Wenn man etwas neu aufbauen möchte, kann man es mit Hamas nicht tun.“
Auf die Frage, ob die USA unter Präsident Donald Trump ausreichend Druck auf die Hamas ausübten, sagte Prosor: „Trump versucht es, in die Tat umzusetzen. Liebe Iraner, liebe Huthis – ihr könnt das nicht einfach machen.“ Dennoch betonte er: „Erfolg heißt für mich, wenn die Geiseln zurück nach Hause kommen.“
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