China erwägt offenbar die Teilnahme an möglichen Friedenstruppen in der Ukraine. Chinesische Diplomaten hätten in Brüssel sondiert, ob ein solcher Schritt aus Sicht der Europäer vorstellbar und möglicherweise sogar wünschenswert wäre, berichtet WELT AM SONNTAG unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute EU-Diplomatenkreise. In Brüsseler Diplomatenkreisen hieß es dazu: „Die Einbindung Chinas in eine ‚Koalition der Willigen‘ könnte die Akzeptanz von Friedenstruppen in der Ukraine durch Russland möglicherweise steigern.“ In jedem Fall sei die Angelegenheit aber „heikel“.

Hintergrund: Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat einen erneuten Gipfel der Ukraine-Unterstützer für kommenden Donnerstag angekündigt. „Wir halten kommenden Donnerstag einen Gipfel der Koalition der Willigen ab“, sagte Macron am Donnerstagabend nach dem EU-Gipfel in Brüssel. „Das Ziel für mich am Donnerstag ist zunächst, dass es eine wiederholte und ausdrückliche und vielleicht ein wenig spezifizierte Verpflichtung zur kurzfristigen Unterstützung der Ukraine gibt.“

Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj werde an dem Gipfel in Paris teilnehmen, sagte Macron weiter. Sowohl Macron als auch der britische Premierminister Keir Starmer sind bereit, im Fall einer Waffenruhe zwischen Moskau und Kiew Friedenstruppen in der Ukraine zu stationieren – eine Idee, die Russland bisher vehement ablehnt.

Die britische Regierung hatte erklärt, sie erwarte, dass sich mehr als 30 Länder in der ein oder anderen Form an der sogenannten Koalition der Willigen beteiligen. Macron und der britische Premierminister Keir Starmer bemühen sich seit Wochen um eine Abstimmung der europäischen Verbündeten mit Blick auf die weitere Unterstützung der Ukraine. Beide organisierten in den vergangenen Wochen bereits mehrere Treffen dazu in Paris und London.

Im Ringen um eine Waffenruhe in der Ukraine führen die USA am kommenden Montag erneut Gespräche mit Russland sowie mit Vertretern aus Kiew. Macron sagte in Brüssel, die Weigerung Moskaus, einer von den USA und der Ukraine befürworteten 30-tägigen Waffenruhe zuzustimmen, zeige, dass „Russland derzeit nicht ernsthaft an einem Frieden interessiert ist“. Die nächtlichen Drohnen- und Raketenangriffe der russischen Armee seien ein weiterer Beweis für den mangelnden Friedenswillen Moskaus, betonte der französische Präsident am Freitag.

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