Die Bundessprecherin der Grünen Jugend, Jette Nietzard, hat mit einem Gastbeitrag über Feminismus Spott auf sich gezogen. Nietzard schrieb im Nachrichtenportal „Watson“ unter dem Titel „Bitches brauchen Gerechtigkeit“, die neue Bundesregierung müsse Frauenrechte stärker umsetzen. Das moderne Frauenbild der „Popkultur“ herrsche längst vor, doch die Politik ziehe nicht nach. Der einzig konkrete Vorschlag für die Verbesserung der Lebenssituation von Frauen im Sondierungspapier von Union und SPD sei „die Einführung einer Mütterrente“, schrieb Nietzard: „Wert sind wir nur etwas, wenn wir zur Reproduktion gedient haben.“
Nietzard rechnet unter Berufung auf den „Global Gender Pay Gap Report“ des Weltwirtschaftsforums (WEF) vor, es dauere noch 134 Jahre, bis Gleichberechtigung erreicht sei und weltweit voraussichtlich Frauen und Männern ein einheitliches Lohnniveau erreicht hätten.
Speziell in Deutschland würden Frauen benachteiligt. Sie seien zwar per Grundgesetz gleichgestellt, aber das Gewalthilfegesetz der Ampelregierung ließe Frauen „schutzlos“ zurück, die in Flüchtlingsunterkünften lebten.
Frauenrechtlerinnen und Feministinnen hätten in den vergangenen Jahrzehnten in Deutschland zwar große Fortschritte gemacht, doch davon profitierten aktuell vor allem diejenigen, die ohnehin besser dastünden, behauptete Nietzard: „Diese Frauen sind gebildet, haben pretty privilege und genug Geld, um aus Thailand nach Hause zu kommen, sollte sich spontan kein Mann mehr finden, der den nächsten Flug bezahlt.“ Benachteiligte Gruppen müssten stärker in den Fokus genommen werden, forderte die Vorsitzende der Grünen-Nachwuchsorganisation. Eine neue Generation müsse „dafür kämpfen, dass nicht nur hübsche, weiße Frauen so leben können, wie sie wollen“. Dafür sei folgender Schritt erforderlich: „Männern müssen Privilegien genommen werden.“
Dazu gehören auch private Privilegien, die Nietzard anprangerte: „Warum sollten Frauen bei Männern in Heterobeziehungen bleiben, wenn sie 30 Prozent weniger zum Orgasmus kommen?“, fragte sie Und auch, warum Frauen mit Männern Kinder bekommen sollten, bei denen „drei von vier nach einer Trennung nicht mal den Mindestunterhalt“ zahlten.
Mit CDU-Chef Friedrich Merz ging Nietzard ins Gericht. Sie fragte, wie es möglich sei, dass Merz, der 1997 gegen die Strafbarkeit von Vergewaltigung in der Ehe stimmte, heute noch Einfluss auf politische Entscheidungen habe.
Der Beitrag zog einige irritierte Reaktionen nach sich. Die „Bild“-Zeitung interpretiert ihn als „Frontalangriff auf Friedrich Merz“ und spricht von einer „Abrechnung – vor allem mit Männern“.
Gespött erntete Nietzard vor allem für ihre Aussagen über Orgasmen. „Die neue Ära des Feminismus fordert Gerechtigkeit und Orgasmen, wenn es nach Grüne-Jugend-Sprecherin Jette Nietzard geht. Meine Forderung ist einfacher – haltet euch aus unserem Leben raus!“, schreibt ein Nutzer im Online-Dienst X.
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