Bei den Wählern schwindet der Rückhalt für Union und SPD. Das zeigt eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa für „Bild am Sonntag“. Profiteur ist vor allem die AfD.

Wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre, käme die Union auf 27 Prozent – minus ein Prozentpunkt im Vergleich zur vergangenen Umfrage und 1,5 Prozentpunkte hinter dem Ergebnis der Bundestagswahl am 23. Februar (28,5 Prozent). Die SPD verliert ebenfalls einen Prozentpunkt auf 15 Prozent (Bundestagswahl 16,4 Prozent).

Einen Zugewinn von einem Prozentpunkt verbucht die AfD. Sie kommt in der Umfrage auf 23 Prozent (Bundestagswahl 20,8 Prozent). Damit ist die Insa-Erhebung die zweite Umfrage binnen einer Woche, die nur noch einen Abstand von vier Prozentpunkten zwischen Union und AfD ermittelt. Bei der Bundestagswahl waren es noch 7,8 Prozentpunkte, in Umfragen im November sogar 14 Prozentpunkte.

„Die AfD profitiert vom Ergebnis der Sondierungen und den Koalitionsverhandlungen zwischen Union und SPD“, sagt Insa-Chef Hermann Binkert „Bild“. „Letztlich hat die Union mit dem Schuldenpaket nicht gehalten, was sie vor der Wahl versprochen hat. Mancher Enttäuschte geht zur AfD.“ Die Sorgen, die AfD könnte der Union Platz eins ablaufen, seien berechtigt, sagt der Meinungsforscher.

Auf Platz vier liegen die Grünen, die nach einer Woche, in der sie den Zusatz „Klimaneutralität“ in die Grundgesetzänderung verhandelt haben, einen Prozentpunkt auf 12 Prozent gewinnen (Bundestagswahl 11,6 Prozent). Die Linke bleibt stabil bei zehn Prozent (Bundestagswahl 8,8 Prozent).

Das BSW müsste mit fünf Prozent bei einer erneuten Bundestagswahl wieder um den Einzug in das Parlament zittern. Die FDP wäre mit drei Prozent weiter raus. Alle sonstigen Parteien kommen auf fünf Prozent.

Die Ergebnisse der Insa-Umfrage im Überblick

  • Union: 27 Prozent (-1)
  • AfD: 23 Prozent (+1)
  • SPD: 15 Prozent (-1)
  • Grüne: 12 Prozent (+1)
  • Linke: 10 Prozent (+/-0)
  • BSW: 5 Prozent (+/-0)
  • FDP: 3 Prozent (+/-0)
  • Sonstige: 5 Prozent (+/-0)

Ausweislich der Insa-Umfrage hätte eine schwarz-rote Koalition keine parlamentarische Mehrheit mehr (42 von benötigten 46 Prozent). Nur schwarz-rot-grün hätte noch eine stabile Regierungsmehrheit (54 Prozent). Reichen würde es auch für ein Bündnis aus Union und AfD (50 Prozent). Das haben CDU und CSU aber ausgeschlossen.

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