Friedrich Merz wünscht sich für die von ihm angestrebte Regierungskoalition mit der SPD einen anderen Namen als „GroKo“ – und das Internet lässt den CDU-Chef nicht hängen.
„Eine ‚GroKo‘ kann man die geplante Koalition mit diesen knappen Mehrheiten im Parlament ja eigentlich nicht mehr nennen“, hatte der Unionskanzlerkandidat der „Bild“-Zeitung gesagt, mit Blick auf die Verwendung der Abkürzung für eine Große Koalition aus Union und SPD.
Das lassen sich zahlreiche Social-Media-Nutzer nicht zweimal sagen. Auf sozialen Medien rief der Account der Grünen zum Teilen von Ideen auf. „Merz braucht Hilfe. Schon wieder“, schrieb die Partei auf Instagram. In den Kommentarspalten wurde daraufhin etwa „RüKo (für) Rückschrittskoalition“ vorgeschlagen, „Ko-Merz“, „Rambo-Zambo-Koalition“ oder „KuKo – kurze Koalition“.
Auch die beliebte Comedy-Fernsehserie „Stromberg“ scheint manchen Nutzer inspiriert zu haben, wie Eingeweihten die Vorschläge „LdmdPm – Lass das mal den Papa machen“ oder „Capitol Versicherungs AG“ verraten.
Viel Zustimmung erhielt die frühere Grünen-Co-Chefin Ricarda Lang: Sie schlug in Anspielung auf Merz‘ Tätigkeit beim Vermögensverwalter Blackrock den Namen „Blackrot“ vor – nach dem englischen Verb „to rot“, also „verfaulen“.
Bislang schlossen sich die Parteien viermal zu einer Großen Koalition zusammen. Die erste Auflage gab es 1966, die anderen drei Großen Koalitionen im Bund folgten dann erst wieder unter Kanzlerin Angela Merkel (CDU).
So groß wie früher wäre diese Große Koalition allerdings nicht mehr. Mit nur noch 45 Prozent würde eine Regierung aus CDU, CSU und SPD dieses Mal so geringe Zweitstimmenanteile repräsentieren wie in keinem der bisherigen vier Fällen. Eines aber bliebe gleich: Wieder wäre die Union die stärkere Kraft.
Merz hat auch eigene Vorschläge für den Koalitionsnamen
Auf die Frage, wie er das Bündnis mit der SPD stattdessen nennen würde, antwortete Merz: „Vielleicht schwarz-rote-Arbeitskoalition oder Koalition von Aufbruch und Erneuerung.“ Am Ende werde „sicher gemeinsam“ ein passender Name gefunden werden. „Aber jetzt kommt es erst einmal auf den Inhalt an.“
SPD-Generalsekretär Matthias Miersch reagierte mit Ironie auf Merz' Vorschlag, seine Koalition nicht „GroKo“ zu nennen. „Ehrlicherweise sind mir die Inhalte, die wir jetzt gerade aushandeln, wirklich wichtiger“, stellte er in den Sendern RTL und ntv klar. Er sei sich aber ganz sicher, dass die Journalisten „uns einen super Namen geben werden“, fügte er hinzu. „Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.“
Vor dem Abschluss auf Arbeitsgruppenebene am Montag zeichnen sich in den Koalitionsverhandlungen von Union und SPD noch zahlreiche offene Fragen ab. Vor allem im Bereich Migration sowie Steuern und Finanzen gibt es offenbar noch Differenzen zu überbrücken.
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