Im globalen Wettbewerb um Fachkräfte sieht der SPD-Politiker Gabriel ein ergiebiges Potenzial in den USA. Wissenschaftler, die sich von der Trump-Regierung eingeengt fühlen, sollten von der neuen Bundesregierung gezielt angesprochen werden, schlägt der Atlantik-Brücken-Chef vor.
Der Vorsitzende des Vereins Atlantik-Brücke, Sigmar Gabriel, hat ein deutsches Anwerbeprogramm für Fachkräfte aus den USA vorgeschlagen angesichts umstrittener Maßnahmen von US-Präsident Donald Trump. "Ich halte es für eine kluge Idee, unsere Türen weit zu öffnen für alle Ingenieure, Ärzte, alle Forschenden und andere Fachleute, die sich unter Trump in den USA eingeengt fühlen", sagte der SPD-Politiker der "Rheinischen Post".
"Allerdings muss die künftige Bundesregierung es ihnen auch leicht machen mit der Einwanderung und Arbeitserlaubnis. Wenn das gelingt, wäre das jetzt eine große Chance", sagte der frühere Außen- und Bundeswirtschaftsminister. "Ich würde sie nutzen", fügte Gabriel hinzu.
Gabriel warnte zugleich vor der Gefahr durch Milliardäre und Vorsitzende von Tech-Unternehmen für die US-Demokratie. Mit Blick auf das Umfeld von Trump sagte Gabriel der Zeitung: "Sie halte ich für deutlich gefährlicher als Donald Trump selbst." Auf die Frage, was aus seiner Sicht der schlimmste Fall für die US-Demokratie wäre, sagte der SPD-Politiker: "Wenn die Milliardäre in Trumps Umfeld es schaffen, dauerhaft selbst die Politik zu gestalten, obwohl sie nie gewählt wurden."
"Rechte, libertäre Denkschule"
"Für die Tech-Bosse ist Trump nur ein nützlicher Idiot", sagte Gabriel. "Er soll für sie die Institutionen der Demokratie schleifen und Barrieren beim Geschäftemachen abbauen. Sie wollen das Land nach dem Prinzip eines Vorstandsvorsitzenden beherrschen", mahnte Gabriel. Zu den konkreten Personen sagte Gabriel: "Natürlich gehört Elon Musk zuvorderst dazu, aber auch der in Deutschland geborene Milliardär Peter Thiel. Sie gehören einer extrem rechten, libertären Denkschule an, die Schluss machen will mit demokratischen Prinzipien."
Zugleich warnte Gabriel davor, die US-Demokratie bereits abzuschreiben und verwies auf Gerichtsentscheidungen gegen Maßnahmen von Trump. "Es ist noch zu früh, um sagen zu können, wie erfolgreich Trump mit seinen Attacken gegen die US-Justiz ist", sagte Gabriel.
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