Von den Gesprächen der USA mit Vertretern der Ukraine und Russlands in Saudi-Arabien dringt nur wenig nach außen. Ein russischer Vertreter spricht über Schwierigkeiten, hält die Gespräche aber sowohl für Moskau als auch Washington für "nützlich". Auch über ein mögliches Einbeziehen der Vereinten Nationen spricht er.

In einem Bericht des staatlich kontrollierten Kreml-Sprachrohrs Tass hat sich Grigori Karasin, ein Mitglied der russischen Delegation in Saudi-Arabien, über die Gespräche mit den USA geäußert. Er sagte, der Dialog sei "intensiv und nicht einfach" gewesen, aber "sehr nützlich für uns und die Amerikaner".

Viele Probleme seien angesprochen worden, fuhr Karasin fort, aber es sei "längst nicht alles" gelöst worden. Russland und die USA seien sich nicht in allem einig. "Aber ich denke, dass es sehr zeitgemäß war, dass ein solches Gespräch stattfand."

Karasin forderte zudem, dass die Verhandlungen zwischen Russland und den USA unter Beteiligung der "internationalen Gemeinschaft, einschließlich der Vereinten Nationen und einzelner Länder" fortgesetzt werden sollten.

Der US-Sender CBS-News berichtete unter Berufung auf eigene Quellen, die USA und Russland würden am Dienstag voraussichtlich eine Erklärung zu den Gesprächen über einen Waffenstillstand im Schwarzen Meer veröffentlichen. Kreml-Sprecher Peskow hatte am Vortag Erwartungen gedämpft, dass es eine schriftliche Vereinbarung geben könnte. "Es sind keinerlei Dokumente geplant", sagte er nach Angaben der Tass.

Selbst wenn es ein Ende der Angriffe im Schwarzen Meer geben würde, wäre dies noch sehr weit entfernt von einem umfassenden Waffenstillstand. Die russische Invasion in der Ukraine am Boden läuft nach wie vor, zudem gibt es schwere Luftangriffe.

"Russland verhöhnt die Weltgemeinschaft"

Vertreter aus Washington hatten sich in den vergangenen Tagen auch mit den Ukrainern getroffen. Präsident Selenskyj sagte am Montagabend in Kiew, er erwarte bald einen Bericht. Der Staatschef forderte erneut Sicherheitsgarantien. "Russland bleibt der einzige Akteur, der diesen Krieg in die Länge zieht und sowohl unser Volk als auch die Weltgemeinschaft verhöhnt."

Die russische Seite hatte zuletzt mehrfach einen bedingungslosen Waffenstillstand abgelehnt und stattdessen Forderungen aufgestellt. Zuletzt verübte die Luftwaffe zudem besonders schwere Attacken auf Zivilisten in der Ukraine.

Der Politikwissenschaftler Thomas Jäger sagte bei ntv, der Kreml akzeptiere kein anderes Ergebnis als eine Kapitulation der Ukraine. "Russland hat mit diesen Verhandlungen ein effektives, diplomatisches Instrument, verschiedene Ziele zu erreichen. Aber was das Ende des Krieges angeht, besteht überhaupt kein Interesse daran, eine Lösung zu finden, die die Ukraine als Staat erhält."

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