Für Russlands Angriffe auf die Ukraine ist der Flugplatz Engels-2 von hoher Bedeutung. Trotzdem können die Kreml-Truppen ihn nicht ausreichend schützen. Drohnen sollen bei der jüngsten Attacke viel Munition zerstört haben, Flugzeuge müssen wohl verlegt werden.

Der aufsehenerregende Angriff auf den Militärflugplatz Engels-2 in der russischen Region Saratow hat laut Angaben des britischen Geheimdiensts Konsequenzen für die Luftwaffe. In dem Gebiet sei höchstwahrscheinlich viel Munition für Luftangriffe auf die Ukraine gelagert worden, heißt es in einer Mitteilung aus London. "Der erhebliche Verlust wird voraussichtlich die Angriffsoperationen von dem Flugplatz kurzfristig stören und Russland zwingen, seine Verteidigung zu verbessern und die Munitionsbestände aufzufüllen."

Der britische Geheimdienst erwartet zudem, dass Flugzeuge auf umliegende Stützpunkte verteilt werden. So habe Russland bereits in der Vergangenheit auf ukrainische Angriffe reagiert.

Dass die Attacke mit Drohnen erfolgreich war, liegt den Angaben zufolge auch an der "überdehnten" russischen Luftverteidigung. Der rund 600 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernte Militärflugplatz Engels-2 und seine Umgebung waren bereits regelmäßig im Visier der Ukrainer, trotzdem konnten die Kreml-Streitkräfte ihn nicht ausreichend schützen.

Andriy Kovalenko, der ukrainische Leiter des Zentrums für die Bekämpfung von Desinformation, hatte bereits unmittelbar nach der Attacke mitgeteilt, dass an dem Stützpunkt Kh-101-Raketen gelagert seien. Die Marschflugkörper werden oft für Angriffe auf die Ukraine verwendet. In Engels sind unter anderem schwere strategische Bomber vom Typ Tupolew TU-160 stationiert, die auch mit Atomwaffen ausgerüstet werden können.

Der jüngste Angriff soll der erfolgreichste auf ein russisches Munitionsdepot in diesem Jahr gewesen sein. Im vergangenen Herbst hatte die Ukraine eine besonders erfolgreiche Attacke auf ein Depot in der russischen Region Twer verübt. Damals wurde wahrscheinlich der Munitionsbedarf von zwei bis drei Monaten Krieg zerstört, berichtete Militärexperte Oberst Reisner im Interview mit ntv.de.

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