Großbritannien hat die Verurteilung eines britischen Staatsangehörigen in Russland scharf kritisiert, der für die ukrainische Armee gekämpft hat. „Wir verurteilen auf das Schärfste die Verurteilung des britischen Staatsbürgers James Anderson durch ein russisches Gericht aufgrund falscher Anschuldigungen“, erklärte das britische Außenministerium am Mittwoch. Russland müsse seine Verpflichtungen gegenüber „Kriegsgefangenen“ einhalten.
Der 22-jährige James Scott Rhys Anderson war zuvor von einem Militärgericht in der Grenzregion Kursk wegen „Terrorismus“ und „Söldnertums“ zu 19 Jahren Haft verurteilt worden. Anderson war im November in der Region festgenommen worden. Laut dem Gericht hatte sich Anderson schuldig bekannt und angegeben, aus finanziellen Gründen für die Ukraine gekämpft zu haben.
Einer Erklärung russischer Ermittler zufolge war der 22-Jährige im November 2024 „illegal“ in die russische Grenzregion Kursk eingereist. Dort besetzt die ukrainische Armee seit einer Überraschungsoffensive im vergangenen August noch immer mehrere hundert Quadratkilometer. Den Angaben der Ermittler zufolge verübte der Brite „Verbrechen gegen die Zivilbevölkerung“. Details zu dieser Anschuldigung wurden nicht genannt.
In Russland-nahen Kanälen in den sozialen Medien war damals ein Video des gefangen genommenen Briten verbreitet worden, in dem Anderson erklärt, dass er nach seiner Entlassung aus der britischen Armee im Jahr 2023 in die ukrainische Armee eingetreten sei. Er soll in der russischen Grenzregion Kursk gefangen genommen worden sein. Das Video konnte nicht unabhängig überprüft werden.
Der Vater Andersons sagte damals der „Daily Mail“, ihm sei das Video zugeleitet worden. „Ich war komplett schockiert und in Tränen. Ich habe sofort erkannt, dass er es ist.“ Sein Sohn sei entgegen dem Rat seiner Familie vor acht Monaten zum Kämpfen in die Ukraine gegangen.
Die russische Justiz nimmt immer wieder ukrainische Soldaten in Kampfgebieten fest und verurteilt diese in Prozessen unter Ausschluss der Öffentlichkeit wegen Kriegsverbrechen zu langen Haftstrafen. Ausländer, die für die Ukraine kämpfen bezeichnet Russland grundsätzlich als Söldner. Sie werden daher strafrechtlich verfolgt und nicht als Kriegsgefangene behandelt.
2022 hatte ein Gericht im russisch besetzten Teil der Ostukraine zwei britische Kämpfer zu Tode verurteilt. Sie wurden später im Rahmen eines Gefangenenaustausches freigelassen.
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke