Schweden verfolgt einen Plan für die größte Aufrüstung seit den Tagen des Kalten Krieges. Dafür werden 28 Milliarden Euro ins Militär investiert. Auslöser ist allerdings nicht nur der russische Angriffskrieg in der Ukraine.
Schweden will seine Verteidigungsausgaben in den kommenden zehn Jahren um umgerechnet knapp 28 Milliarden Euro erhöhen. Regierungschef Ulf Kristersson sprach von der "größten Aufrüstung" in seinem Land seit dem Kalten Krieg. "Wir haben eine völlig neue Sicherheitslage. Zudem gibt es viel Unsicherheit über die transatlantischen Beziehungen", sagte er mit Blick auf die Politik von US-Präsident Donald Trump. Diese Unsicherheiten würden noch lange bestehen bleiben. Schweden will seine Verteidigungsausgaben demnach bis 2030 von derzeit 2,4 auf 3,5 Prozent des Bruttoinlandprodukts (BIP) erhöhen.
Nach dem Ende des Kalten Krieges hatte Schweden in den 90er Jahren seine Ausgaben für das Militär stark zurückgefahren. Erst nach der russischen Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim im Jahr 2014 investierte die Regierung wieder verstärkt in die Sicherheit des Landes. Rund ein Jahr nach Beginn der russischen Invasion in der Ukraine im Februar 2022 trat das bis dahin bündnisfreie Schweden der Nato bei.
Die Regierung in Stockholm hatte bereits Investitionen beschlossen, um die Verteidigungsausgaben bis 2026 auf 2,6 Prozent des BIP zu erhöhen. Damit liege sein Land über dem von der Nato gesetzten Zwei-Prozent-Ziel, sagte Kristersson. Dies sei jedoch "nicht ausreichend", betonte er. Insbesondere die europäischen Nato-Mitglieder müssten "in den kommenden Jahren große Schritte unternehmen". Während frühere Erhöhungen der Verteidigungsausgaben aus dem regulären Haushalt finanziert wurden, muss Schweden die zusätzliche Mittel laut Kristersson diesmal mit Krediten finanzieren.
Die EU hatte zuletzt dafür plädiert, Bürger besser auf Krieg und Krisen vorzubereiten. Ziel müsse es sein, alles bereitzuhaben, "was man braucht, um 72 Stunden lang zu überleben", sagte die EU-Kommissarin für Krisenmanagement, Hadja Lahbib. Brüssel werde dafür eine "Strategie zur Vorbereitung auf kriegsbedingte Krisen" vorlegen. Lahbib will eine Liste von etwa zehn Gegenständen vorschlagen, die in die Notfalltasche gehören. Sie reicht von einer Wasserflasche über Ausweispapiere und Streichhölzer bis hin zu einer Taschenlampe.
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