Israels Bodenoffensive im Gazastreifen läuft weiter. Die Hamas sendet kein Signal, die verbliebenen Geiseln herauszugeben. Daher drohen Premier Netanjahu und Verteidigungsminister Katz damit, einen Teil des Palästinensergebiets zu besetzen.

Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz hat Einsätze in weiteren Gebieten des Gazastreifens angekündigt. "Sie werden aufgefordert, zu Ihrer eigenen Sicherheit die Kampfgebiete zu verlassen", sagte er in einer Videoansprache an die Bewohner des Küstenstreifens gerichtet. Die Pläne für die neuen Einsätze seien bereits genehmigt. Israels Armee werde bald "mit voller Kraft in andere Gebiete Gazas einrücken".

"Die Hamas gefährdet Ihr Leben und ist Ursache dafür, dass Sie Ihre Häuser und immer mehr Gebiete verlieren, die in die israelische Verteidigungsformation integriert werden", sagte Katz weiter. Die auf X veröffentlichte Ansprache wurde auch auf Arabisch untertitelt. Katz hatte bereits in der vergangenen Woche gedroht, Israel werde Teile des Gazastreifens dauerhaft einnehmen, sollten die Geiseln nicht freigelassen werden. Je länger sich die Hamas weigere, Geiseln freizulassen, desto mehr Territorium werde sie verlieren, das dann Israel einverleibt werde.

Auch Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu erklärt, sein Land werde den militärischen Druck erhöhen, sollten die Geiseln nicht freikommen. "Je mehr die Hamas sich weigert, unsere Geiseln freizulassen, desto stärker üben wir Druck aus", so Netanjahu im israelischen Parlament und ergänzte: "Ich sage dies meinen Kollegen in der Knesset und ich sage es der Hamas: Das schließt die Einnahme von Gebieten ein, zusammen mit anderen Schritten, die ich hier nicht erörtern werde."

Hamas warnt vor Versuch der Geiselbefreiung

Die Hamas warnte Israel davor, die Angriffe im Gazastreifen fortzusetzen. Sie bemühe sich zwar darum, die Geiseln "am Leben zu halten", doch das fortgesetzte Bombardement bedrohe deren Leben, erklärte die islamistische Palästinenserorganisation. "Jedes Mal, wenn die Besatzer versuchen, ihre Gefangenen mit Gewalt zu befreien, bringen sie diese schließlich in Särgen zurück", warnte sie.

Israel hatte vor gut einer Woche seine massiven Luftangriffe auf Hamas-Ziele im Gazastreifen wieder aufgenommen, wo seit Mitte Januar eine Waffenruhe galt. Zudem startete die Armee einen neuen Bodeneinsatz in dem Palästinensergebiet. Israel will mit der Offensive nach eigenen Angaben den Druck auf die Hamas erhöhen, um die 58 noch immer im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln freizubekommen. 34 von ihnen sind nach Armeeangaben bereits tot.

Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde im Gazastreifen wurden seit der Wiederaufnahme der israelischen Angriffe mindestens 830 Menschen getötet. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Katz forderte die Menschen im Gazastreifen nun auch auf, von den Bewohnern der Stadt Beit Lahia zu lernen. Dort hatten am Dienstag Hunderte Palästinenser für ein Ende des Kriegs mit Israel demonstriert, einige forderten dabei nach Angaben von Augenzeugen auch ein Ende der Hamas-Herrschaft. "Fordern Sie wie sie den Abzug der Hamas aus Gaza und die sofortige Freilassung aller israelischen Geiseln - nur so kann der Krieg beendet werden", so Katz. In Beit Lahia sowie in anderen Orten im Gazastreifen gibt es derzeit Berichten zufolge wieder ähnliche Proteste.

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