Die US-Regierung will 25-Prozent-Zölle auf Autos aus Europa. Dagegen müsse man sich wehren, sagt Grünen-Chefin Brantner. Die schwarz-roten Koalitionsgespräche kritisiert sie scharf.
Die Grünen fordern eine starke Reaktion Deutschlands und der EU auf die von der US-Regierung angekündigten Auto-Zölle. Die Co-Vorsitzende Franziska Brantner sagte bei ntv, das Ziel müsse sein, durch Verhandlungen die Zölle wieder wegzubekommen. Niemand wolle diesen Handelskrieg. "Aber Trump versteht auch nur die Stärke - und deswegen brauchen wir Gegenreaktionen", sagte Brantner im "Frühstart". Solche Gegenzölle habe die EU-Kommission vorbereitet. Dies sei auch der richtige Umgang mit US-Präsident Donald Trump. "Wenn man da nur hinfährt und sagt 'bitte, bitte', dann passiert gar nichts."
Auch dem Trump-Verbündeten Elon Musk müssten die Europäer robuster entgegentreten, forderte Brantner. Europäische Gesetze müssten im Digitalbereich konsequent durchgesetzt werden. Im Handel brauche es neue Partnerschaften mit anderen Ländern der Erde.
Die Zölle seien für die deutschen Autobauer ein herber Schlag, so Brantner. Zunächst würden die amerikanischen Bürger steigende Preise für Autos aus Deutschland zu spüren bekommen. "Aber natürlich ist das für unsere Industrie hier nicht gut."
Kritik äußerte Brantner an den bisher bekannten Plänen von Union und SPD. "Im Klimabereich ist es wirklich katastrophal zu sehen, dass diese neue Regierung wieder auf Kohle setzen will, auf Gas, auch gerne aus Russland - die alte Moskau-Connection wird ja wiederbelebt." Das sei nicht nur schlecht fürs Klima, sondern auch für die Sicherheit Deutschlands. "Wir finanzieren damit schon wieder die nächste Kriegskasse von Putin mit." Brantner warnte vor einer Inbetriebnahme der Gaspipeline Nord Stream 2 nach einem möglichen Friedensschluss in der Ukraine. Gegenüber solchen Forderungen aus der CDU brauche es ein Machtwort von Parteichef Merz.
Kurz vor dem Ukraine-Gipfel in Paris forderte Brantner die europäischen Länder dazu auf, beim Militär enger zu kooperieren. Die Europäer pochten zu Recht darauf, Teil der Verhandlungen über den Ukraine-Krieg zu werden. Notwendig sei allerdings vor allem eine europäische Verteidigungsunion. Die Staaten müssten gemeinsam beschaffen und Synergien ermöglichen. Andernfalls werde man keinen Platz am Verhandlungstisch bekommen. Sollten die Europäer bei den Ukraine-Gesprächen außen vor bleiben, dürften sie am Ende auch nicht die Zeche zahlen, so Brantner. Damit dürften vor allem Soldaten für eine mögliche Friedenstruppe gemeint sein.
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