Seit 2023 berichtete Anna Prokofjewa für einen russischen Staatssender über den Angriffskrieg gegen die Ukraine. Nun kommt die 35-Jährige in der Region Belgorod bei einer Explosion ums Leben. Als Ursache wird eine ukrainische Landmine genannt.

Eine Kriegsberichterstatterin des russischen Staatsfernsehens ist in der südrussischen Region Belgorod nahe der Grenze zur Ukraine durch eine Landmine getötet worden. Ihr Kameramann sei schwer verletzt worden, berichtet das staatliche Fernsehen. Die Kriegsreporterin Anna Prokofjewa und der Kameramann Dmitri Wolkow seien am Mittwoch über eine vom ukrainischen Militär gelegte Landmine gefahren, erklärte der staatliche Fernsehsender Erster Kanal. Die 35-jährige Prokofjewa sei "bei der Ausübung ihrer beruflichen Pflicht gestorben".

Medienberichten zufolge berichtete Prokofjewa seit 2023 von der Front. Auf ihren Kanälen in den sozialen Netzwerken teilte sie regelmäßig Selfies von sich in Militäruniform. Dabei prangte auf ihrer Kleidung häufig der Buchstabe Z, das Symbol für Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine. Noch am Dienstag veröffentlichte die Propagandistin ein Foto von sich in Tarnkleidung in einem Waldstück. In den vergangenen Tagen soll die 35-Jährige in Sudscha in der Region Kursk gearbeitet haben.

Laut dem russischen Kriegsblogger Wladimir Romanow kam Prokofjewa in dem Dorf Demikowka ums Leben. Die Region Belgorod ist häufig Drohnen- und Artillerieangriffen der Ukraine ausgesetzt. Russische Blogger hatten kürzlich geschrieben, ukrainische Truppen würden im Raum der Siedlungen Grafowka und Demidowka angreifen. Russland behauptete, die Attacken abgewehrt zu haben.

"Angriff mit hochpräziser MLRS-Munition"

Erst am Montag meldeten russische Behörden den Tod von drei Medienvertretern an der Front in der Ostukraine. Nach Angaben des russischen Außenministeriums handelt es sich bei den Opfern um Alexander Fedortschak, einen Kriegsberichterstatter der russischen Zeitung "Iswestija", sowie den Kameramann Andrej Panow und den Fahrer Alexander Sirkeli, die für den Fernsehsender Swesda arbeiteten. Ein weiterer Swesda-Korrespondent, Nikita Goldin, wurde demnach schwer verletzt. "Der Angriff wurde mit hochpräziser MLRS-Munition auf ein vorbestimmtes ziviles Fahrzeug mit Pressevertretern durchgeführt", behauptete die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, auf Telegram.

Seit dem Einmarsch Russlands in das Nachbarland im Februar 2022 sind nach einer Übersicht der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass mehr als ein Dutzend russische Medienvertreter bei ihrer Arbeit getötet worden. Dem Journalistenverband der Ukraine zufolge wurden bislang 18 ukrainische wie ausländische Berichterstatter getötet, während sie im Krieg ihrer beruflichen Tätigkeit nachgingen. Zehn Journalisten und Journalistinnen fielen außerhalb ihrer Arbeit Bomben oder Beschuss zum Opfer. Mehr als 80 Medienvertreter, die in der ukrainischen Armee dienten, wurden bei Kämpfen getötet.

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