Berlin – Der einstige Botschafter und amtierende Präsident des Stiftungsrates der Münchner Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger, rät der Europäischen Union, selbstsicher und mutig auf die angekündigten Zölle von US-Präsident Trump zu reagieren.
Im Interview mit WELT TV sagte Ischinger: „Wir sind der größte zusammenhängende Wirtschaftsblock der Welt und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen vertritt 450 Millionen Europäer. Sie kann ins Oval Office marschieren und sagen: ‚Lieber Donald, ich weiß, du hast 340 Millionen, ich habe 450 Millionen, können wir jetzt mal reden.‘“ Sicherheitspolitisch seien die Europäer zwar „relativ schwach auf der Brust“, aber beim Handel „sind wir und dürfen wir sehr selbstbewusst sein“, so der ehemalige MSC-Vorsitzende weiter.
„Es gibt überhaupt keinen Grund jetzt eingeschüchtert zu wirken, sondern die Frage ist: Mit welchen Gegenmaßnahmen – ohne zu überziehen – kann die Europäische Union zeigen, dass wir Hardball spielen können, wenn die amerikanische Seite das will. Und ich wage mal ganz vorsichtig die Prognose: Wenn wir die Folterwerkzeuge zeigen, wird Donald bereit sein zu sprechen.“
Als Beleg zog Ischinger die Entwicklungen der letzten Wochen im US-Handelsstreit mit den direkten Nachbarländern Mexiko und Kanada heran: „Da gab es ein Hickhack. Zölle rauf, Zölle runter, dann wieder Abschaffung, dann wieder Einführung, also da ist das letzte Wort noch nicht gesprochen und ich rate unseren europäischen Vertretern zu großem Selbstbewusstsein in dieser Frage.“
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