Trump schlägt im Februar vor, die Bevölkerung Gazas umzusiedeln. Israels Premier will nun den Plan des US-Präsidenten umsetzen und fordert die Menschen im Süden des Küstenstreifens zur Flucht auf. Das will die Hamas-Führung nicht hinnehmen und startet einen internationalen Aufruf.
Die islamistische Palästinenserorganisation Hamas hat zum weltweiten bewaffneten Widerstand gegen eine Umsiedlung der palästinensischen Bewohner des Gazastreifens aufgerufen. "Angesichts dieses teuflischen Plans, der Massaker und Hungersnot verbindet, muss jeder handeln, der irgendwo auf der Welt eine Waffe tragen kann", erklärte Hamas-Funktionär Sami Abu Suhri. "Haltet keine Bombe, keine Patrone, kein Messer und keinen Stein zurück. Lasst alle ihr Schweigen brechen", rief er Hamas-Unterstützer in aller Welt auf.
Am Sonntag hatte der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu erklärt, Israel arbeite an der Umsetzung des Plans von US-Präsident Donald Trump, die Bevölkerung des Gazastreifens in andere Staaten umzusiedeln. Trump hatte im Februar ursprünglich vorgeschlagen, die gesamte Bevölkerung von 2,3 Millionen Palästinensern in Länder wie Ägypten und Jordanien umzusiedeln. Der Küstenstreifen am Mittelmeer sollte zu einer "Riviera des Nahen Ostens" entwickelt werden.
Dies verstößt aus Sicht von Experten gegen das Völkerrecht. Mit seinen Plänen stieß Trump in den USA und international auf Widerstand. Bislang hat sich jedoch kein Land bereit erklärt, die Bevölkerung aufzunehmen, und die Palästinenser lehnen den Plan ab.
Israel erklärte inzwischen, ein Wegzug von Palästinensern wäre freiwillig. Zudem hatte Netanjahu der Hamas-Führung freies Geleit für das Verlassen des Gazastreifens angeboten - unter der Bedingung, dass die Organisation ihre Waffen niederlegt. Die Hamas, deren erklärtes Ziel die Zerstörung Israels ist, lehnt eine Entwaffnung kategorisch ab.
Aus innenpolitischen Gründen lehnen auch Ägypten und Jordanien eine Umsiedlung der Palästinenser aus dem Gazastreifen ab, da dies erhebliche Spannungen auslösen würde. In Kairo befürchtet die Regierung, dass eine große Zahl Geflüchteter die wirtschaftliche und soziale Lage weiter verschärfen könnte – insbesondere in der Sinai-Region, wo bereits Sicherheitsprobleme mit islamistischen Gruppen bestehen.
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